Steigendes Interesse an Organspenden – Bundesweites Online-Register verzeichnet durchschlagenden Anlauf
Knapp einen Monat nach dem erfolgreichen Launch verzeichnet das neue zentrale Online-Portal für Organspenden nahezu 100.000 Registrierungen. Laut Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte haben bislang 97.858 Menschen ihre Entscheidung zur Organspende unter www.organspende-register.de festgehalten. Das Portal, das seit dem 18. März zugänglich ist, ermöglicht es Personen ab 16 Jahren, ihre Bereitschaft zur Organspende nach dem Tod zu dokumentieren.
Die Registrierung wird durch den Einsatz eines Ausweises mit Online-Funktion realisiert und ist kostenlos. Der Dienst steht Nutzern offen, Änderungen oder den vollständigen Widerruf ihrer Angaben jederzeit vorzunehmen. Während digitale Anmeldungen jetzt möglich sind, bleiben traditionelle Papiererklärungen, wie der Organspendeausweis, weiterhin gültig. Die gespeicherten Onlineerklärungen sollen ab dem 1. Juli durch Kliniken eingesehen werden können; zudem ist geplant, dass ab dem 30. September Krankenkassen die Registrierung über ihre Apps ermöglichen.
Das Online-Register ist das Herzstück der gesetzlichen Neuerungen, die der Bundestag im Jahr 2020 verabschiedete, um die Dokumentation der Spendebereitschaft zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dies steht im Kontext der Bestrebungen, die Zahl der Organspenden zu erhöhen und somit mehr Leben zu retten. Der positive Trend, der sich nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr abzeichnet, zeigte im vergangenen Jahr 965 Organspenden nach dem Tod, ein Plus von 96 Spenden. Gleichzeitig befanden sich ungefähr 8400 Patienten auf den Wartelisten für eine Transplantation.
Im Rahmen der Registrierung werden den Bürgern fünf Optionen angeboten, um ihre Haltung zur Organspende zu definieren – von der vollständigen Zustimmung über partielle Freigaben bis hin zur Benennung einer entscheidungsberechtigten Person oder dem Widerspruch gegen die Organ- und Gewebeentnahme. (eulerpool-AFX)
