Moderates Wachstum trotz Herausforderungen: Die OECD prognostiziert deutschlandweite Wirtschaftsentwicklung

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in ihrem neusten Wirtschaftsausblick eine verhaltene Prognose für das Wirtschaftswachstum Deutschlands abgegeben. Im Gegensatz zu früheren Hochrechnungen sehen die Ökonomen nunmehr nur ein geringfügiges Plus von 0,2 Prozent für das aktuelle Jahr voraus. Dies stellt eine signifikante Reduktion gegenüber dem im November anberaumten Wachstum von 0,6 Prozent sowie der Zwischenschätzung im Februar von 0,3 Prozent dar.

Im Hinblick auf das Jahr 2024 sieht die Prognose glücklicherweise rosiger aus: Es wird ein Aufschwung auf 1,1 Prozent erwartet, was Aufschluss über einen gewissen Optimismus hinsichtlich der wirtschaftlichen Belebung gibt. Dämpfend auf die momentane Konjunkturentwicklung wirken jedoch vor allem Ungewissheiten bezüglich der Investitionsanreize im Bereich der ökologischen Transformation. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, welches die vorgeplante Umschichtung von 60 Milliarden Euro aus dem Haushalt 2021 in den Klima- und Transformationsfonds rückgängig machte, spielt hierbei eine erhebliche Rolle.

Darüber hinaus beeinflussen die hohen Zinsraten das Investitionsverhalten negativ, erkennbar an zurückgehenden Aktivitäten am Wohnungsmarkt. Doch es gibt auch Lichtblicke: Die Experten der OECD rechnen mit einer stabilen Entwicklung der deutschen Exporte im nächsten Jahr, einer zurückgehenden Inflation und einem Anstieg der Löhne, was die Kaufkraft stärken und somit den privaten Konsum beleben dürfte.

Darüber hinaus sind graduelle Steigerungen privater Investitionen zu antizipieren, die durch neue Lieferkettenstrukturen, die fortschreitende digitale Transformation sowie den Ausbau erneuerbarer Energien begünstigt werden. Um diese positive Entwicklung weiter voranzutreiben, empfiehlt die OECD insbesondere auf die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen und die Verringerung bürokratischer Hürden zu setzen.

Für zukünftige Investitionen, sowohl privat als auch öffentlich, schlagen die Experten vor, steuerliche Flexibilität zu erhöhen und öffentliche Ausgaben effizienter zu gestalten. Eine geringere Belastung durch umweltschädliche Steuern könnte dabei helfen, den Investitionsstau im Bereich der Infrastruktur abzubauen und ökologische Investments zu fördern. Als Maßnahme gegen den zunehmenden Fachkräftemangel werden unter anderem vermehrte Anreize für Frauen, ältere Arbeitnehmer und Geringverdiener, sowie Investitionen in die Aus- und Weiterbildung empfohlen.

Global betrachtet, erwartet die OECD ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent im aktuellen und 3,2 Prozent im nächsten Jahr. Für den Euroraum werden Zuwächse von 0,7 Prozent in diesem sowie 1,5 Prozent im folgenden Jahr prognostiziert. Die OECD mit Sitz in Paris vereint eine Vielzahl an Nationen unter ihrem Dach, von großen Industrieländern bis hin zu aufstrebenden Volkswirtschaften. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 02.05.2024 · 12:54 Uhr
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