Steigender Trend: Mobbing und Cybermobbing im digitalen Zeitalter
Mobbing und Cybermobbing sind im digitalen Zeitalter in Deutschland immer weiter auf dem Vormarsch, wie eine aktuelle Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing zeigt. Unabhängig von den Lebensbereichen scheint niemand vor diesen Phänomenen sicher zu sein – sei es im Netz, am Arbeitsplatz oder im gesellschaftlichen Umfeld.
Die repräsentative Umfrage unter 2.300 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren zeigt, dass 37 Prozent der Befragten bereits Erfahrungen mit klassischem Mobbing gemacht haben. Dies stellt einen Anstieg um 12,9 Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2021 dar und betrifft etwa 19 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe. Besonders prägnant sind diese Vorfälle im Arbeitsumfeld, wo rund 43 Prozent der Mobbingvorkommnisse stattfinden.
Ebenso dramatisch zeigt sich die Entwicklung beim Cybermobbing, das mittlerweile mehr als 7,2 Millionen Menschen betrifft – ein Anstieg um 21,7 Prozent gegenüber 2021. Uwe Leest, Vorsitzender des Bündnisses, betont, dass sich die Situation in beiden Bereichen seit der ersten Erhebung 2014 kontinuierlich verschärft.
Erstaunlich ist auch die parallele Zunahme der Täter, wobei immer mehr Betroffene selbst zu Tätern werden. Dies spiegelt sich besonders bei den jungen Erwachsenen wider, wo 45 Prozent Mobbingerfahrungen und 25 Prozent Erfahrungen mit Cybermobbing aufweisen.
Im Rahmen der Studie wird Mobbing als gezieltes und systematisches Aussetzen gegenüber Angriffen wie Anfeindungen, Schikane und Diskriminierung beschrieben, während Cybermobbing Belästigung, Beleidigung und Diffamierung über digitale Kanäle umfasst. Die Folgen für die Betroffenen sind gravierend: Depressionen, vermindertes Selbstvertrauen und Veränderungen der Persönlichkeit gehören zu den häufigsten Auswirkungen, ebenso wie körperliche Beschwerden, erhöhte Suchtgefahr und sogar Suizidrisiken.

