Starfield verliert seine Mod-Magier – Bethesdas Weltraum-Epos droht im digitalen Niemandsland zu verschwinden
In wenigen Monaten wird Starfield seinen zweiten Geburtstag feiern – doch von Feierlaune kann kaum die Rede sein. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens hat Bethesdas jüngster Sternenspross die Gaming-Welt nicht annähernd so in seinen Bann gezogen wie die legendären Vorgänger Skyrim oder Fallout. Die Ende letzten Jahres veröffentlichte Erweiterung „Shattered Space“ stieß auf ein derart frostiges Echo, dass die Steam-Bewertungen in den Bereich „Größtenteils Negativ“ absanken – ein ungewohntes Terrain für das sonst so erfolgsverwöhnte Studio.
Der stille Tod einer kreativen Gemeinschaft
Während hartnäckige Gerüchte über eine mögliche PlayStation 5-Portierung durch das digitale Universum schwirren, scheint die einstige Euphorie um Starfield längst anderen Attraktionen gewichen zu sein – sei es dem kürzlich veröffentlichten Oblivion-Remaster oder diversen Neuerscheinungen. Das Resultat dieser kosmischen Interessenverschiebung trifft besonders einen Bereich mit voller Wucht: die einst blühende Modding-Szene des Spiels befindet sich mittlerweile in einem besorgniserregenden Zustand.
Der Community Patch – ein verwaistes Meisterwerk
Wie PC Gamer berichtete, haben die Schöpfer des „Starfield Community Patch“ – eines kollaborativen Modifikationsprojekts, das Bugs, Fehler und Inkonsistenzen im Spiel beheben sollte – seit September vergangenen Jahres kein Update mehr veröffentlicht. Ein dramatischer Wandel, bedenkt man, dass zuvor nahezu monatlich neue Verbesserungen eingeflossen waren.
Die Projektbetreuer gaben in einem Beitrag auf der Nexus Mods-Plattform unverblümt zu, dass ihnen „die Zeit oder Motivation zur weiteren Pflege des Patches fehlt“. Während ein Modder namens Pickysaurus als persönlichen Grund die Adoption eines Welpen anführt, die seine PC-Bastelzeit einschränkt, scheint die Situation bei anderen Kreativen deutlich tiefgreifendere Ursachen zu haben.
Die Desillusionierung der digitalen Handwerker
„Andere Teammitglieder haben sich aus verschiedenen Gründen vom Spiel entfremdet – mangelnde Wiederspielbarkeit, die Situation um bezahlte Mods, der Wechsel zu neuen Spielen und so weiter“, heißt es in der nüchternen Mitteilung. Die einst leidenschaftlichen Sternenschmiede haben ihren Enthusiasmus verloren – ein Phänomen, das in der Modding-Szene selten in dieser Deutlichkeit kommuniziert wird.
Das Team öffnet nun die Tür für jeden aus der Community, der die Rolle des „Community Lead“ übernehmen möchte. Sollte sich jedoch niemand finden, droht ein unrühmliches Ende: „Möglicherweise müssen wir das Projekt einstellen und Nutzer künftig auf Arthmoors Patch verweisen.“
Die letzte Hoffnung verblasst
Doch wie PC Gamer in seinem Bericht anmerkt, scheint auch Arthmoors Patch in einen Dornröschenschlaf gefallen zu sein. Die letzte Aktualisierung datiert vom Dezember, seither herrscht beunruhigende Stille. Falls nicht ein neuer kreativer Kopf das Ruder übernimmt, zeichnet sich ein düsteres Szenario ab: Starfields Community-Szene könnte langsam in die Bedeutungslosigkeit abdriften – ein Schicksal, das für ein Bethesda-Spiel nahezu beispiellos wäre.
Die Ironie dieser Entwicklung liegt auf der Hand: Während Bethesdas ältere Titel wie Skyrim auch mehr als ein Jahrzehnt nach Veröffentlichung dank einer unermüdlichen Modding-Gemeinschaft kulturelle Relevanz behalten, droht Starfield – das mit modernster Technologie erschaffene Weltraum-Epos – weit schneller in der Versenkung zu verschwinden als seine technisch simpleren Vorgänger.

Starfield
Starfield ist das erste neue Universum von Bethesda Game Studios in 25 Jahren – im wahrsten Sinne des Wortes. In diesem Next-Gen-RPG von den preisgekrönten Machern von The Elder Scrolls V: Skyrim und Fallout 4 reist ihr zu den Sternen.