Stärkere Regulierung von Social-Media-Plattformen gefordert
In der anhaltenden Debatte um die Regulierung sozialer Netzwerke plädiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz, für striktere Maßnahmen zur Kontrolle von Internetplattformen wie TikTok und Telegram. Ihm zufolge sollte der Staat bei der Überwachung dieser Unternehmen die gleiche Rigorosität an den Tag legen, wie sie bei kleineren Betrieben, vom Handwerksunternehmen bis zum Straßenimbiss, üblich ist. Er betont, dass Deutschland seine wirtschaftliche Stärke traditionell auch einer präzisen Regulierung zu verdanken hat.
Von Notz äußert sich kritisch über die aktuelle Laissez-faire-Politik gegenüber großen Internetkonzernen, denen es erlaubt wird, nahezu ungestraft beliebige Inhalte in die Privatsphäre junger Nutzer zu senden und daran beträchtlich zu verdienen. Er bezeichnet diese Praxis als Gefährdung für Demokratie und bürgerliche Freiheiten in Europa.
Er verweist darauf, dass in Deutschland das Netzwerkdurchsetzungsgesetz angepasst und das Bundeskriminalamt neu strukturiert wurden, was zwar bedeutende Fortschritte seien, allerdings noch nicht genüge. Auch die Einführung des Digital Services Act auf EU-Ebene sei ein fortschrittlicher Schritt, bedürfe aber weiterer Unterstützung. Der Politiker fordert robuste, unabhängige Aufsichtsbehörden, die in der Lage sind, Verstöße konsequent zu ahnden, da dies die Sprache sei, die von den Technologieriesen verstanden werde.
Im Kontext dieser Forderungen verwies er auf die Tätigkeit des BKA, welches im Zuge der Terroranschläge auf Israel Entfernungsanordnungen an die Plattform X und Telegram gerichtet hat, die bisher auch umgesetzt wurden. Diese spezifischen Maßnahmen illustrieren den Bedarf an einem strikteren Kontrollmechanismus für die Sanktionierung von Richtlinienverstößen auf digitalen Plattformen. (eulerpool-AFX)