Spannungen in der Arktis: Dänemark fordert Klarheit von den USA
In einem aufschlussreichen Treffen hat Dänemarks Außenminister Lars Løkke Rasmussen das Thema Spionagevorwürfe direkt mit einer ranghohen Vertreterin der US-Botschaft angesprochen. Anlass war ein Bericht des 'Wall Street Journal', der verstärkte Spionageaktivitäten der USA in Grönland vermutete. Im Anschluss an das Treffen teilte Rasmussen dem dänischen Sender DR mit, dass er das wohlbekannte enge Bündnis der beiden Nationen betonte, jedoch verdeutlichte, dass dänische Souveränität respektiert werden müsse.
Mit Nachdruck wies Rasmussen darauf hin, dass die Verantwortung für die inneren Angelegenheiten des dänischen Königreiches, zu dem Grönland gehört, bei eben diesem liege. Er äußerte Zuversicht, dass die US-Diplomatin Jennifer Hall Godfrey ernsthaft auf die dargelegte Botschaft einging, obwohl im Gespräch die Informationen aus dem Zeitungsbericht nicht bestätigt wurden.
Nicht zuletzt aufgrund der wiederholten Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der seit Januar im Amt ist, ist das Thema besonders brisant. Trump hatte öffentlich Interesse an Grönland bekundet, mit dem Verweis auf nationale und internationale Sicherheitsbedenken. Dänische und grönländische Offizielle hatten dieses Ansinnen bisher stets entschieden abgelehnt, indem sie die Entscheidungsfreiheit der Grönländer über ihre zukünftigen Perspektiven unterstrichen.
Zurzeit bleibt der Posten des US-Botschafters in Dänemark unbesetzt, da der designierte Kandidat Kenneth Howery noch auf die Bestätigung des US-Senats wartet. Bis dahin führt Jennifer Hall Godfrey die Geschäfte in Kopenhagen. Diese geopolitische Debatte zeigt einmal mehr die strategische Relevanz der Arktisregion und die damit verbundenen internationalen Interessen.