Signa Retail schlittert in die Insolvenz – Handelsgiganten betroffen
Das Handelsimperium von Signa gerät zunehmend in turbulente Gewässer, denn die Zahlungsunfähigkeit hat nun auch die Signa Retail GmbH erreicht. Das Insolvenzverfahren über diese Schlüsseleinheit des Konzerns wurde in Wien eingeleitet, was weitreichende Konsequenzen nach sich zieht. Die zu Signa Retail zählenden Handelshäuser, darunter die Branchenikonen Galeria Karstadt Kaufhof und KaDeWe in Deutschland, sowie der schweizerische Globus und die renommierte Selfridges Group aus Großbritannien, stehen vor herausfordernden Zeiten.
Die Schuldenlast der betroffenen Beteiligungsgesellschaft beläuft sich nach Angaben des Gläubigerschutzverbandes Creditreform auf geschätzte 1,1 Milliarden Euro. Eine dramatische Entwicklung, die auf den Fehlschlag innerhalb der Signa Holding zurückgeht. Letztere hatte unter der Ägide des ehemaligen Milliardärs René Benko noch im Vorjahr Insolvenz angemeldet, wodurch die finanzielle Unterstützung für die Handels-Armatur des Konzerns versiegte.
Benko stand lange Zeit für eine expansive Strategie in Niedrigzinsphasen, die nun, angesichts steigender Zinsen sowie wachsenden Bau- und Energiekosten, an ihre Grenzen stößt. Das Resultat ist der Kollaps eines einst stolzen Firmengebäudes, das nun Stück für Stück seinem Niedergang entgegenzublicken scheint. Der Konkurrenzkampf im Einzelhandel, gepaart mit strukturellen Veränderungen des Marktes, wirft Fragen auf, wie es mit den betroffenen Handelsunternehmen und ihren Mitarbeitern weitergehen wird. (eulerpool-AFX)