Sichere Lüfte: Herausforderungen und Chancen in der Drohnenabwehr
Der Schutz von Verkehrsflughäfen vor gefährlichen Drohnen ist ein hochkomplexes Anliegen, bei dem Abschüsse nur als äußerstes Mittel in Erwägung gezogen werden sollten, erklärt Verena Jackson von der Universität der Bundeswehr München. Trotz der technischen Machbarkeit ist ein Abschuss mit erheblichen Risiken behaftet, einschließlich herabfallender Trümmer und explosiver Ladung. Daher wird in der praktischen Anwendung fast nie darauf zurückgegriffen, wie aktuelle Vorfälle an skandinavischen Flughäfen zeigen.
Stattdessen steht eine breite Palette an Abwehrmaßnahmen zur Verfügung. Diese reicht von passiven Erkennungssystemen über innovative Funk- und Radarsensoren bis hin zu aktiven Methoden wie Funkstörungen, GPS-Spoofing, Abfangdrohnen sowie Laser- und kinetische Systeme. Hierbei erfordert jede Technik eine sorgfältige Abwägung ihrer Vor- und Nachteile; so können etwa Störsender ungewollt auch zivile Kommunikationssysteme betreffen.
Jackson hebt hervor, dass Deutschland trotz einiger rechtlicher Hürden in der Drohnenabwehr gut aufgestellt ist und über eine dynamische Start-up-Landschaft verfügt. Diese sollte laut Jackson erkannt und gefördert werden, um die Testmöglichkeiten neuer Technologien zu vereinfachen und die Beschaffungsprozesse zu straffen. Ein Hindernis bleibt jedoch der fragmentierte rechtliche Rahmen, der in der Praxis Unsicherheiten schafft und die Effektivität beeinträchtigt. Eine klare gesetzliche Regulierung könnte hier im internationalen Vergleich Abhilfe schaffen und Deutschland zum Vorreiter in der Drohnenabwehr machen.

