Selenskyj lehnt Abzug aus von Russland annektierten Gebieten ab
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine klare Botschaft gesendet: Ein Rückzug aus den von Russland annektierten Gebieten steht nicht zur Debatte. "Sollte Russland den Abzug unserer Truppen als Bedingung für Frieden fordern, ist das ein Zeichen, dass sie keinen Waffenstillstand und erst recht kein Kriegsende anstreben", betonte der Staatschef in Kiew nach der jüngsten Kommunikation zwischen den Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin.
Moskau scheint jedoch zu verstehen, dass dies für Kiew keine Option darstellt, da die Verteidigung des eigenen Territoriums verfassungsrechtlich für die ukrainische Armee oberste Priorität hat. Die Forderung nach einem vollständigen Abzug der ukrainischen Truppen aus den nur teilweise unter russischer Kontrolle stehenden Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson bleibt weiterhin ein zentraler Punkt Moskaus in Friedensgesprächen.
Trotz wiederkehrender Forderungen bleibt Selenskyj jedoch standhaft in seiner Haltung. In einem offenen Dialog zeigte sich Selenskyj bereit für weitere hochrangige Verhandlungen, die von Unterhändlern aus den USA, der Ukraine, Russland und europäischen Ländern in Ländern wie der Türkei, dem Vatikan oder der Schweiz abgehalten werden könnten.
Er bestätigte, dass Trump sowohl vor als auch nach dem Telefonat mit Putin das Gespräch mit ihm gesucht hatte, wobei die angestrebte Waffenruhe seitens Washington im Fokus stand. Ein weiteres zentrales Thema stellt das von Putin angesprochene Memorandum zu einer möglichen Konfliktbeilegung dar, über dessen Details Selenskyj nun informiert werden möchte.
Wie von Putin nach seinem Gespräch mit Trump angedeutet, scheint Russland eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Kiew auszuloten, um Zeitrahmen und Prinzipien für eine friedliche Konfliktlösung, einschließlich eines Waffenstillstands, festzulegen. Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren mit Unterstützung westlicher Länder gegen die russische Invasion.
Erst kürzlich kam es zu ersten direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew seit über drei Jahren, die in der Türkei stattfanden.