Schwierige Jury-Auswahl verzögert Trumps Strafprozess
Im historisch bedeutsamen Strafverfahren gegen Donald Trump, der als erster ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten auf der Anklagebank Platz nimmt, gestaltet sich die Zusammensetzung der Geschworenenjury anspruchsvoll. Bei der Bildung des zwölfköpfigen Gremiums, welches über die Anschuldigungen des Schweigegeldskandals urteilen soll, kam es zu unerwarteten Kontraktionen: Zwei der vorläufig ausgewählten Jury-Mitglieder wurden aus der Verantwortung entlassen – die Bedenken um die Wahrung der Anonymität eines Mitglieds und die Glaubhaftigkeit der Aussagen eines weiteren machten dies erforderlich. Die aufzulösenden Unklarheiten bei der Juryzusammenstellung lassen den Prozessbeginn in die Ferne rücken.
Das Verfahren kreist um Zahlungen an eine Pornodarstellerin, die angeblich im Kontext einer Schweigevereinbarung standen. Die Anklage wirft Trump vor, im Zuge dieser Transaktionen Geschäftsunterlagen manipuliert zu haben. Der Ex-Präsident, der Ambitionen auf eine erneute Amtszeit hegt, weist die Schuld von sich. Die mögliche Dauer des Prozesses beläuft sich nach Richterangaben auf bis zu acht Wochen. Sollte Trump verurteilt werden, könnte ihm eine Haftstrafe drohen, die unter Umständen zur Bewährung ausgesetzt wird. Ihm bleibt die Option der Berufung und, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens, die Teilnahme an der nächsten Präsidentenwahl.
Unter dem Brennglas der Öffentlichkeit steht der Vorwurf, Trump habe 2016, kurz vor seiner ersten Amtsübernahme, Schweigegeld in Höhe von 130.000 USD an Stormy Daniels gezahlt – ein Manöver, um Behauptungen über eine sexuelle Begegnung zum Schweigen zu bringen. Zwar weist Trump persönliche Verwicklungen von sich, räumt jedoch die Geldübergabe ein. Während Schweigevereinbarungen juristisch nicht per se illegal sind, liegt der Fokus der Justiz auf der Art der Verbuchung und dem Verdacht, dass die Zahlungen als Teil eines breiteren Netzes von Rechtsverstößen fungierten. (eulerpool-AFX)