Schwäche beim "schwarzen Gold": Ölpreise setzen Talfahrt fort
Die Rohstoffmärkte zeigen sich weiterhin von ihrer volatilen Seite: Nachdem bereits am Mittwoch die Ölpreise spürbare Rückgänge zu verzeichnen hatten, setzt sich der Abwärtstrend am heutigen Handelstag fort. Das Barrel der Nordseesorte Brent, welches zur Lieferung im Juni vorgesehen ist, wurde zur Mittagszeit mit einem Minus von 85 Cent gehandelt und erreichte damit einen Preis von 86,44 US-Dollar. Die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI), die im Mai zur Auslieferung ansteht, verbilligte sich zeitgleich um 80 Cent auf 81,89 Dollar. Obschon eine temporäre Kursschwäche des US-Dollars die Ölnotierungen am Morgen noch stützen konnte, drehte sich das Blatt bis zum Mittag. Die Beeinträchtigung erfolgte im Echo des vergangenen Handelstages, als Brent-Öl eine Reduktion von etwa zwei Dollar pro Barrel hinnehmen musste. Analysten blicken insbesondere auf den jüngsten Anstieg der Ölreserven in den Vereinigten Staaten, der weit über den prognostizierten Werten lag und als signifikante Ursache für die Preisabschwächung gilt. Konkrete Zahlen, die das US-Energieministerium publizierte, unterstreichen das Bild: In der letzten Woche nahmen die Lagerbestände an Rohöl um 2,7 Millionen Barrel zu und summieren sich nun auf ein Volumen von 460 Millionen Barrel – der höchste registrierte Wert seit dem Vorjahr im Juni. Experten hatten lediglich mit einem Zuwachs von 1,6 Millionen Barrel gerechnet und wurden somit von der Realität überrascht. Zugleich notiert die Ölförderung in den USA weiterhin auf einem anhaltend hohen Level. Indessen bleiben geopolitische Spannungen im Nahen Osten Teil der Gleichung, wenngleich sie aktuell hinter die Lagerdaten zurücktreten. Beobachter harren weiterhin einer Reaktion Israels auf die Attacken des Irans während des vergangenen Wochenendes, doch bislang bleiben spürbare Auswirkungen auf die Ölpreise aus. (eulerpool-AFX)