Schritt Richtung Einkommensgerechtigkeit: Geringere Lohnunterschiede dank gestiegenem Mindestlohn
In der Bundesrepublik bahnt sich eine spürbare Reduktion der Lohnkluft an. Es zeigt sich ein Trend zu geringeren Verdienstunterschieden, angeführt durch die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns. Laut Informationen des Statistischen Bundesamtes verzeichneten vor allem die Geringverdiener eine nennenswerte Erhöhung ihrer Brutto-Stundenlöhne im Laufe des letzten Jahres bis April 2023. Dies führte dazu, dass die Einkommensdifferenz zwischen den Top-Verdienern und denen am unteren Ende der Lohnskala spürbar sank. Während im vorherigen Jahr die bestbezahlten zehn Prozent der Arbeitnehmer noch durchschnittlich mehr als das Dreifache der Geringverdiener einnahmen, reduzierte sich dieser Faktor auf das 2,98-fache.
Begrenzt man den Blick auf die konkreten Zahlen des Stundenlohns, musste man im April 2023 mindestens 12,25 Euro verdienen, um nicht zu den Geringverdienern gezählt zu werden. Im Kontrast dazu waren für die Zugehörigkeit zu den Besserverdienern mindestens 36,48 Euro pro Stunde erforderlich. Innerhalb des Beobachtungszeitraums konnten die Top-Verdiener ihre Einkommen um 1,9 Prozent steigern, während die unteren Geringverdiener einen beachtlichen Zuwachs von 12,4 Prozent zu verzeichnen hatten. Die deutliche Erhöhung der Gehälter im unteren Segment ist zweifelsfrei auf die Anhebung des Mindestlohns von 9,82 Euro auf 12 Euro zurückzuführen. Demgegenüber bleibt die Lohnspreizung im westlichen Teil der Republik weiterhin ausgeprägter im Vergleich zu den östlichen Regionen, welche ein insgesamt niedrigeres Lohnniveau aufweisen. (eulerpool-AFX)