Digitale Täuschungsspiele: Verbraucher zwischen Phishing-Fallen und echten Banknachrichten
Die Unterscheidung zwischen betrügerischen Phishing-Mails und legitimen Nachrichten von Finanzinstituten stellt Verbraucher vor große Herausforderungen. Laut einer aktuellen Umfrage, die auf Initiative des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) durchgeführt wurde, zweifelt mehr als die Hälfte der Befragten an der Echtheit von E-Mails vermeintlicher Cyberkrimineller. Besorgniserregend ist jedoch, dass diese Skepsis auch echte Mitteilungen zu Zahlungsvorgängen betrifft, denn 38 Prozent der echten Nachrichten wurden als Fälschungen eingestuft.
vzbv-Vorständin Ramona Pop verweist auf die zunehmende Raffinesse von Phishing-Methoden, zu denen auch manipulative SMS und Anrufe gehören. Kriminelle zielen darauf ab, an sensitive Daten wie Passwörter oder Kontoinformationen zu gelangen – oft mit dem Einsatz von Schadsoftware. Das Bundeskriminalamt, unter der Leitung von Holger Münch, stellt fest, dass die Phishing-Kriminalität dank des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz eine neue Qualität erreicht. AI-generierte Texte sind nahezu fehlerfrei und erschweren es Opfern, Betrugsversuche zu erkennen.
Pop betont zudem, dass es nicht gerechtfertigt sei, falls Banken und Zahlungsdienstleister die Verantwortung für Cyberschäden auf die Verbraucher abwälzen würden. Die Bafin macht auf die Wichtigkeit von Aufklärung aufmerksam und bietet in einem Informationssheet Tipps, wie betrügerische Nachrichten zu identifizieren sind. Zum Beispiel wird Verbrauchern geraten, im Zweifel direkt Kontakt zu ihrer Bank aufzunehmen. (eulerpool-AFX)