Santander überrascht im vierten Quartal - Santander-Aktie stärker
Im Schlussquartal steigerte Banco Santander den Nettogewinn um 35 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro. Darin enthalten ist ein Einmalertrag von 711 Millionen Euro, der vor allem im Zusammenhang mit der Vereinbarung mit der französischen Bank Credit Agricole entstand, das Custody- und Vermögensverwaltungsgeschäft beider Banken zusammenzulegen. Nach Bereinigung um diesen Sonderfaktor betrug der Anstieg beim Nettogewinn 2 Prozent.
Die Erträge summierten sich im Quartal auf 12,33 Milliarden Euro.
Der Gewinn lag signifikant über der Erwartungen, die Einnahmen leicht darunter. Analysten hatten im Factset-Konsens im Schnitt beim Nettogewinn mit 2,59 Milliarden Euro gerechnet, bei den Erträgen mit 12,38 Milliarden. Im Handel wurden die Zahlen in einer ersten Einschätzung als solide eingestuft.
Im Gesamtjahr betrug der Nettogewinn 6,52 Milliarden Euro, die Erträge erreichten 49,23 Milliarden.
Die harte Kernkapitalquote (Core Tier 1) verbesserte sich auf 11,65 Prozent per Ende Dezember von 11,30 Prozent Ende September. Ende 2020 soll die Quote nahezu 12 Prozent betragen.
"Wir sind auf gutem Wege, unsere mittelfristigen Ziele zu erreichen und erwarten in den nächsten drei Jahren ein durchschnittliches jährliches Wachstum im prozentual hohen einstelligen Bereich beim Gewinn je Aktie", sagte Executive Chairman Ana Botin.
Santander legen deutlich zu
Die Santander-Anteilsscheine haben sich im frühen Handel an die Spitze der europäischen Standardwerte geschoben. Nach guten Zahlen zum vierten Quartal ging es zum Handelsschluss in Madrid um 4,41 Prozent nach oben. Allerdings erfolgte der Anstieg von niedrigem Niveau aus: Die Aktie war zuletzt in den Bereich der Tiefs aus dem Vorjahr gefallen und arbeitet damit weiter an einer Bodenbildung.
Die Analysten von Jefferies hoben in einer ersten Einschätzung die Angaben zur Kapitalausstattung der Bank hervor, die sich im Vergleich zum Vorquartal verbessert habe. Auch beim Gewinn habe das spanische Institut die Schätzungen übertroffen. Sie bleiben jedoch skeptisch und machen in diesem Jahr Risiken für die Konsensschätzungen aus.
BARCELONA (Dow Jones / dpa-AFX)