Sachsen-Anhalt planiert den Weg für High-Tech-Park in Magdeburg
Die geplante Ansiedlung des US-Chipherstellers Intel in Magdeburg nimmt Fahrt auf, während Sachsen-Anhalt die Gründung des High-Tech-Parks vorantreibt. Wie am Montag im Finanzausschuss des Landtags bekannt wurde, übernimmt das Land nun die Initiative, nachdem eine Einigung zwischen den beteiligten Gemeinden nicht erzielt werden konnte. Um die Ansiedlung nicht zu gefährden, müsse das Land umgehend die erforderlichen Strukturen schaffen, heißt es in einem Schreiben des Finanzministeriums an den Ausschuss.
Im High-Tech-Park, der sich in unmittelbarer Nähe zum Intel-Gelände befinden soll, sollen vor allem Zulieferbetriebe angesiedelt werden. Das Finanzministerium plant dafür eine Investition von rund 250 Millionen Euro, unter anderem für den Ankauf von Flächen und die Übernahme bestehender Verträge. Finanziert werden soll dies über eine Kreditaufnahme.
Laut Aussage des Finanzministeriums handelt es sich hierbei nicht um eine Einzelmaßnahme zugunsten von Intel, sondern um das übergeordnete Strukturprojekt zur einheitlichen Entwicklung des High-Tech-Parks für eine Vielzahl von Investoren. Der Park soll Flächen in Magdeburg, der Gemeinde Sülzetal sowie in Wanzleben umfassen.
Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) von Sachsen-Anhalt äußerte sich optimistisch und betonte, dass die Ansiedlung von Intel zu vielen neuen Arbeitsplätzen in der Region führen werde. Bei Gesprächen in den USA hätten sowohl das Unternehmen als auch lokale Politiker betont, dass mit jedem von Intel geschaffenen Arbeitsplatz in der Region weitere fünf bis sechs Arbeitsplätze entstehen.
Allerdings gibt es auch Kritik an der Vorgehensweise. Die Linke moniert, dass erneut Schulden ohne Zustimmung des Parlaments aufgenommen werden. Die finanzpolitische Sprecherin Kristin Heiß warnt vor einem möglichen "Ausarten" und verweist auf das Corona-Sondervermögen und die Immobilien- und Projektmanagementgesellschaft des Landes, wo ebenfalls mit Krediten außerhalb des Landeshaushalts gearbeitet wird.
Der Abgeordnete Olaf Meister (Grüne) sieht hingegen noch viele offene Fragen rund um den High-Tech-Park. Seiner Meinung nach könnten die Einnahmen aus dem Verkauf von Grundstücken an Zulieferbetriebe später zur Tilgung der Schulden eingesetzt werden. Dies sei eine vernünftige Lösung.
Intel plant nach eigenen Angaben eine Investition von über 30 Milliarden Euro in Magdeburg, einschließlich staatlicher Unterstützung. Das Unternehmen beabsichtigt ab 2027 Chips in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt zu produzieren. (eulerpool-AFX)