Investmentweek

Russlands Wirtschaft im freien Fall: Mythos der Stärke entlarvt

26. Dezember 2024, 07:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Inflation, Sanktionen, und ein taumelnder Rubel – Wladimir Putin sieht sich mit einer Wirtschaftskrise konfrontiert, die selbst die Propaganda nicht mehr verschleiern kann. Wie nah ist Russland am ökonomischen Abgrund?

Die russische Wirtschaft, einst als unverwundbar dargestellt, zeigt zunehmend Risse. Auf seiner traditionellen Jahrespressekonferenz sprach Präsident Wladimir Putin von einer „unangenehmen Überhitzung“ und gestand erstmals öffentlich die Probleme ein: Steigende Preise, sinkende Investitionen und ein Rubel in der Krise.

Doch während der Kreml versucht, Stärke zu demonstrieren, deutet vieles darauf hin, dass die Belastungen aus Krieg, Sanktionen und wirtschaftlicher Misswirtschaft das Land in eine tiefe Rezession treiben.

Ein Land kämpft mit Inflation und Stagnation

Die Inflation hat Russland fest im Griff. Offizielle Angaben sprechen von einer jährlichen Teuerungsrate von neun Prozent, unabhängige Analysten schätzen sie jedoch auf bis zu 20 Prozent.

Westliche Sanktionen könnten Russlands illegalen Ölhandel über veraltete Tankerflotten weiter einschränken und die Einnahmen aus Rohstoffen massiv drosseln.

Die Maßnahmen der russischen Zentralbank – darunter eine drastische Leitzinserhöhung auf 21 Prozent – zeigen bislang keine Wirkung. Hohe Zinsen, die eigentlich zur Dämpfung der Inflation dienen, belasten stattdessen die Kreditaufnahme und Investitionsbereitschaft russischer Unternehmen.

German Gref, CEO der staatlichen Sberbank, brachte die Lage kürzlich auf den Punkt:

„Die Wirtschaft kann in diesem Zustand nicht lange durchhalten.“

Sanktionen zeigen Wirkung

Lange Zeit gelang es Russland, westliche Sanktionen durch Handelsumlenkungen und strategische Partnerschaften mit Ländern wie China und Indien abzufedern. Doch seit die USA in einer späten Offensive die Gazprombank ins Visier genommen haben, zeigt sich die wahre Verwundbarkeit der russischen Wirtschaft.

Die Gazprombank, eine zentrale Drehscheibe für internationale Geschäfte, wurde mit Sanktionen belegt – ein Schlag, der die Rubel-Abwertung beschleunigte.

Noch beunruhigender für Russland sind Berichte, dass die USA und die EU weitere Sanktionen gegen Russlands „Schattenflotte“ vorbereiten, die illegal Öl oberhalb der festgelegten Preisobergrenze verkauft.

Ein solcher Schritt könnte die Deviseneinnahmen drastisch reduzieren und die Finanzierung der Kriegswirtschaft erheblich erschweren.

Offizielle Zahlen geben eine Teuerungsrate von 9 Prozent an, doch unabhängige Experten schätzen sie auf bis zu 20 Prozent – die Zentralbank ist machtlos.

Die Parallelen zur Sowjetunion

Experten wie Alexander Gabuev vom Carnegie Russia Eurasia Center ziehen historische Vergleiche. „Die aktuelle Situation erinnert an die letzten Jahre der Sowjetunion“, sagt Gabuev.

Die russische Regierung pumpt gewaltige Summen in die Rüstungsindustrie, während andere Sektoren brachliegen. Die Staatsausgaben treiben die Nachfrage künstlich in die Höhe, doch die heimische Wirtschaft kann diese nicht bedienen. Die Folge: Inflation und soziale Unzufriedenheit.

Die Ukraine beobachtet diese Entwicklungen mit Interesse. „Die wirtschaftlichen Probleme Russlands sind enorm. Der Mythos der Unverwundbarkeit ist gebrochen“, sagt Wladyslaw Wlasjuk, Berater des ukrainischen Präsidenten. Zwar bleibt Russland militärisch stark, doch die ökonomischen Belastungen könnten das Land zwingen, seine Prioritäten zu überdenken.

Ölsanktionen: Das Schwert, das Putin treffen könnte

Energieexporte sind das wirtschaftliche Rückgrat Russlands. Der Rohstoffreichtum finanzierte jahrelang Wachstum und Machtansprüche. Doch die Kombination aus Sanktionen und sinkender Nachfrage könnte diesen Sektor empfindlich treffen.

Die Nachfrageschwäche Chinas, ein Hauptabnehmer russischer Ressourcen, hat bereits zu sinkenden Exporterlösen geführt. Sollten westliche Sanktionen zusätzlich verschärft werden, droht Russland ein Devisenengpass, der nicht nur die Kriegswirtschaft, sondern auch die gesamte Volkswirtschaft lahmlegen könnte.

Finanzen / Global
[InvestmentWeek] · 26.12.2024 · 07:00 Uhr
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