Rückgang von Grenzübertritten: Bulgarien verzeichnet weniger Migrationsbewegungen
Bulgarien meldet einen deutlichen Rückgang irregulärer Grenzübertritte in diesem Jahr, wie der geschäftsführende Innenminister Kalin Stojanow jüngst vor dem Parlament erklärte. Nach den aktuellen Zahlen aus Sofia ist der Druck durch Migrationsbewegungen an der EU-Außengrenze zur Türkei nicht angestiegen, sondern zeigt eine stetige Abnahme. Wurden im Vorjahr noch etwa 15.600 Versuche illegaler Grenzüberquerungen unterbunden, so sind seit Anfang dieses Jahres 5.200 solcher Aktivitäten gestoppt worden. Dabei seien im Landesinneren lediglich 260 Migranten aufgegriffen worden, im Vergleich zu 1.260 im gleichen Zeitraum im Vorjahr.
Die 259 Kilometer lange Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei ist für viele Flüchtlinge sowie Migranten, die aus instabilen Regionen fliehen, eine Transitroute. Unter Inanspruchnahme von Schmugglernetzwerken suchen sie Wege, die offiziellen Checkpoints zu umgehen, um anschließend über Serbien ihre Reise in mittel- oder westeuropäische Länder fortzusetzen – mit dem Ziel, Bulgarien meist schnell zu verlassen.
Zur Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex angekündigt, die Anzahl ihrer Einsatzkräfte ab dem 20. März zu verdreifachen. Bis zu 600 zusätzliche Frontex-Beamte sollen demnach entlang der bulgarischen Außengrenzen zur Türkei und Serbien eingesetzt werden. Diese Maßnahme fällt mit Bulgariens geplanter Integration in den Schengen-Raum mit offenen Grenzen zusammen, die Ende März zunächst die Luft- und Seegrenzen umfasst. Die bulgarische Regierung setzt sich für eine zügige Erweiterung dieses Abkommens auf die Landgrenzen ein. (eulerpool-AFX)