Richemont beflügelt von Schmuckverkauf – Aktienkurs auf Höhenflug
Richemont verzeichnete im Geschäftsjahr 2024/25 ein bemerkenswertes Wachstum, insbesondere im Bereich Schmuck, was den Rückgang im Uhrensegment ausglich. Dank unerwartet geringer Abschreibungen überraschte der Luxusgüterhersteller auch beim Gewinn positiv.
Ein Ausblick blieb wie üblich aus. Am Donnerstagmorgen stieg die Aktie um rund 7 Prozent auf 165,80 Franken und führte damit den Stoxx 50 an. Im Wochenverlauf haben die Papiere um über 14 Prozent zugelegt, seit Jahresbeginn um etwa 20 Prozent. Der breite Stoxx 50 gewann in dieser Zeit lediglich knapp ein Prozent und stieg seit Jahresanfang um sechs Prozent.
Analysten hoben das starke Schlussquartal hervor. Mit einem soliden Umsatzwachstum setzte sich Richemont deutlich von Wettbewerbern wie LVMH und Kering ab. Die Profitabilität im Schmuckgeschäft übertraf die Erwartungen, was mittlerweile 54 Prozent des Gesamtumsatzes beinhaltet – ein deutlicher Anstieg zu 36 Prozent in 2019.
Obgleich die operative Ergebnismarge leicht unter den Prognosen lag, mit Schwächen bei den Specialist Watchmakers aufgrund der schwierigen Marktlage in China, übertraf das Ergebnis inklusive YNAP-Wertberichtigungen noch die Befürchtungen. Langfristig behält Richemont die Spitzenposition im Markenschmuck, trotz potentiellen Belastungen durch US-Zölle auf Konsumverhalten und Margen.
Die Deutsche Bank lenkt den Fokus ebenfalls auf den Schmuckumsatz, während JPMorgan die Leistung im Schmuckbereich als äußerst positiv hervorhebt. Diese überzeugende Performance verdeutlicht die strategische Neuausrichtung auf den stabileren, profitableren Geschäftsbereich, was Investoren nun honorieren.
Gleichwohl bleiben einige Unsicherheiten: gestiegene Goldpreise, der starke Franken und potenzielle US-Zölle. Diese Fragen dürften in der kommenden Telefonkonferenz von Interesse sein.