Report: Das Netz freut sich mit Liu Xiaobo

Berlin (dpa) Das Netz freut sich über den Friedensnobelpreis für Liu Xiaobo und hofft auf einen Sinneswandel der chinesischen Führung im Umgang mit den Menschenrechten. «Danke, norwegisches Nobelpreiskomitee!» twittert ein Nutzer des Internet-Dienstes, der sich als «einer von einer Milliarde Chinesen» bezeichnet. Und «NickKristof» fordert in einem viele Male weitergetragenen Tweet: «Komm schon China, lasst ihn aus dem Gefängnis raus!«

Bei einer Rekordzahl von 237 Nominierungen gab es vor der Entscheidung viel Stoff für Diskussionen. Dabei geistert vor allem der Name von Altbundeskanzler Helmut Kohl durchs Netz. Er fände es gut, wenn Kohl den Preis bekommen würde, twittert «gillyberlin» - stößt damit aber auf etliche kritische Reaktionen. «Wozu soll Helmut Kohl diesen Nobelpreis denn bekommen??? Was hat er denn getan??? Die Mauer ist nicht durch ihn gefallen!!!», antwortet «CleoBe». Und «daswichtigste» fordert: «Wenn jemand für die Wiedervereinigung einen Nobelpreis bekommt, dann die Ossis!»

Auf Facebook wird recherchiert: «Wann war eigentlich das letzte Jahr, in dem Helmut Kohl nicht für den Friedensnobelpreis nominiert war?» Die ironische Antwort: «1988» - also ein Jahr vor dem Fall der Mauer. Nach der Entscheidung spottet Twitterer «stadioncheck»: «Jetzt übertreibt er aber: Helmut Kohl sitzt sogar den Nobelpreis aus.»

Auch das Internet hat den Friedensnobelpreis nicht erhalten. Das Netz sei ein Instrument des Friedens, erklärten die Initiatoren von der italienischen Ausgabe des Magazins «Wired». Weil nur Personen oder Organisationen den Preis erhalten können, wurden die Internet-Pioniere Larry Roberts, Vint Cerf und Tim Berners-Lee benannt. Für «Wired Italia» erklärte Riccardo Luna, das Internet verbinde Männer und Frauen aller Nationen und jeder Religionszugehörigkeit «gegen alle Barrieren zu einer neuen Kultur der Zusammenarbeit».

Die Entscheidung für Liu Xiaobo schließt das Netz mit ein: Schließlich hat das Internet dem Bürger- und Menschenrechtler die Plattform für seine Initiativen gegeben, darunter die charta 08 mit der Forderung nach Rede- und Publikationsfreiheit in China.

Nobelpreise / International / China
08.10.2010 · 23:04 Uhr
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