Reformoffensive bei der Deutschen Bahn: Ein notwendiger Kurswechsel
Die Deutsche Bahn steht vor einer entscheidenden Weichenstellung: Die im Argen liegenden Probleme des Staatsunternehmens lösen sich nicht allein mit zusätzlichen finanziellen Mitteln. Wer den Schienenverkehr zuverlässiger und pünktlicher gestalten möchte, muss an den zentralen Strukturen ansetzen. Erfreulicherweise haben die jüngsten Abstimmungen zwischen Union und SPD den Weg für genau solche Strukturreformen geebnet.
Im Fokus steht eine umfassende Reorganisation ohne die Notwendigkeit einer Zerschlagung. Speziell die Personalstrukturen in der Konzernzentrale sowie bei der für die Infrastruktur verantwortlichen Tochtergesellschaft DB InfraGo sollen überarbeitet werden. Eine Neubesetzung von Aufsichtsrat und Vorstand mit dem Ziel schlankerer und fachkundigerer Gremien ist in Planung. Diese Reformschritte sind essenziell, um den gewünschten Kompetenzzuwachs zu erzielen.
Ein ebenso crucialer Punkt ist die Einführung wirksamer Kontrollmechanismen. Der Verkehrsminister ist gefordert, die Unternehmensleitung der Bahn mit klaren Vorgaben eng zu überwachen. Eine im Ministerium angesiedelte steuernde Instanz könnte hier unterstützen und bei Nichterfüllung der Ziele rechtzeitig eingreifen.