Putins Besuch in der Grenzregion Kursk: Zeichen der Unterstützung und neuer Spannungen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich unerwartet in der russischen Grenzregion Kursk gezeigt, die über Monate teilweise von ukrainischen Truppen besetzt war. In der Kraftwerksstadt Kurtschatow traf er laut Kremlangaben am Dienstagabend auf Gouverneur Alexander Chinschtejn sowie Vertreter von Freiwilligenorganisationen und lokalen Behörden.
Putin versprach weitere Unterstützung für den Wiederaufbau beschädigter Häuser. Zudem nahm er den Baufortschritt des Kernkraftwerks Kursker AKW-2 in Augenschein. Im vergangenen Jahr gelang der ukrainischen Armee ein Vorstoß in die Region Kursk, bei dem sie einen kleinen Teil vorübergehend unter ihre Kontrolle brachte.
Ende April behauptete das russische Militär, es habe die Kontrolle über das Gebiet vollständig zurückerlangt, was von Kiew jedoch zurückgewiesen wurde. Putins jetziger Besuch in Kursk ist sein erster seit der ukrainischen Offensive und deutet auf einen symbolischen Akt des Rückhalts für die Region hin.
Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass betonte Putin, dass 'jeden Tag der Feind versucht, die Staatsgrenze der Russischen Föderation zu überschreiten.' Unterdessen leidet die angrenzende ukrainische Region Sumy weiterhin unter schwerem russischem Beschuss. Wie Gouverneur Oleh Hryhorow berichtet, wurden Industrieanlagen und Stromleitungen durch nächtliche Drohnenangriffe beschädigt, wodurch Teile der Gebietshauptstadt ohne Strom sind.
Eine Evakuierung von über 200 Ortschaften wurde eingeleitet, wobei bereits 60 Prozent der insgesamt 86.000 betroffenen Zivilisten in Sicherheit gebracht werden konnten. Experten vermuten, dass Sumy ein Ziel der bevorstehenden russischen Sommeroffensive sein könnte.