Prozess gegen Trump: Geschworene für Schweigegeldfall bestimmt
In einem historisch bedeutenden Verfahren, das den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ins Rampenlicht der Justiz rückt, konnte nach einem anspruchsvollen Auswahlverfahren die Jury besetzt werden. Nach intensiven Befragungen durch die Staatsanwaltschaft, die Verteidigung und den Vorsitzenden Richter Juan Merchan stehen zwölf Geschworene fest, begleitet von einem bereits ausgewählten Ersatzjuror. Weitere Ersatzjuroren sollen kurzfristig bestimmt werden, um den Prozess, der unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit steht, bereits Anfang nächster Woche mit den Eröffnungsplädoyers zu eröffnen.
Der Prozess ist nicht ohne seine Herausforderungen: Zwei Jurymitglieder mussten von ihrem Amt entbunden werden – eine Frau wegen Angst vor öffentlicher Identifikation und ein Mann aufgrund von Zweifeln an seiner Glaubwürdigkeit. Die Schwierigkeit, geeignete Jurymitglieder zu finden, spiegelte sich in den zahlreichen Kandidaten wider, die angaben, sich außerstande zu sehen, ein unvoreingenommenes Urteil zu fällen.
Donald Trump, der im November erneut für das Präsidentenamt kandidieren möchte, kritisierte den gesamten Prozess als Farce und betonte seine Notwendigkeit, Wahlkampf zu betreiben anstatt sich mit einem seiner Meinung nach "sehr unfairen" Verfahren auseinandersetzen zu müssen. Im Fokus des Verfahrens stehen Vorwürfe, Trump habe Schweigegeldzahlungen an Pornodarstellerin Stormy Daniels, welche eine Affäre mit ihm behauptet hatte, unrechtmäßig verbucht, um dies zu verschleiern und damit weitere Gesetzesverstöße zu vertuschen. Trump bestreitet die Affäre, gibt jedoch den Geldfluss zu.
Für Trump könnte sich der Prozess über bis zu acht Wochen erstrecken und mit einer mehrjährigen Freiheitsstrafe enden, die möglicherweise zur Bewährung ausgesetzt wird, wobei ihm das Recht zur Berufung zusteht. Auch im Falle einer Verurteilung wäre seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl nicht ausgeschlossen.
Mit dieser Verhandlung geht ein Prozess an den Start, der Trump unter geringeren schwerwiegenden Anschuldigungen als in anderen Fällen gegen ihn sieht. Dennoch kommentierten Experten, dass gerade dieser Fall einer der ersten sein könnte, der zu einem Abschluss kommt. Unter dem Mantel von Gerechtigkeit stellt sich Trump als Zielobjekt einer politisch motivierten Verfolgung dar, während sein Anwaltsteam versucht, die anhängigen Verfahren zu blockieren, was bereits zum Teil erfolgreich war. (eulerpool-AFX)