ProSiebenSat.1 visiert intensive Kurskorrektur an – Stream und TV im Fokus
Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung plant ProSiebenSat.1 eine Rückbesinnung auf die Grundpfeiler des Unternehmens: Fernsehen und Streaming. Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Wiele sieht in der Vereinfachung der Konzernstrukturen und der Fokussierung auf das Kerngeschäft die Zukunft des Medienkonzerns. „Vielseitigkeit ist nicht gleich Effizienz“, verdeutlichte Wiele im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnis gelten die bisherigen Geschäftsstrategien als überholt, die Transformation wird energisch vorangetrieben.
Diese strategische Neuausrichtung spiegelt sich auch in personellen Weichenstellungen wider. Markus Breitenecker wird ab dem 1. April eine zentrale Führungsrolle in diesem Prozess einnehmen. Mit seiner Expertise aus der österreichischen ProSiebenSat.1-Tochter PULS4, wo er seit über zwei Jahrzehnten die Geschicke lenkt, soll er gemeinsam mit Bert Habets, dem Vorstandsvorsitzenden, den Ausbau der Unterhaltungsdivision forcieren. Breitenecker übernimmt somit Verantwortung für die Expansion in digitale und Streaming-Dienste sowie für das Wachstum in Österreich und der Schweiz.
Die Digitalaktivitäten außerhalb des angestammten Entertainments werden jedoch bald der Vergangenheit angehören. Wiele betonte die anstehenden Verkaufsabsichten, die noch in diesem Jahr ernsthaft angegangen werden sollen. Dabei stehen vor allem die profitabelsten und attraktivsten Unternehmensteile im Fokus. Zu den veräußerbaren Digitalfirmen zählen Namen wie Flaconi, Parship, Billiger-Mietwagen.de, Jochen Schweizer Mydays und Verivox. Der dabei erzielte Erlös dient dem Abbau von Verbindlichkeiten und investiven Zwecken im Programmbereich, um die Kernkompetenzen weiter zu stärken. (eulerpool-AFX)