Polen ernennt General Blazeusz zum neuen Kommandeur des Eurokorps
In einer bedeutenden personellen Wende hat Polen General Piotr Blazeusz zum neuen Führer des in Straßburg stationierten Eurokorps bestellt. Diese Entscheidung folgt auf die unerwartete Abberufung von Generalleutnant Jaroslaw Gromadzinski, wobei das Verteidigungsministerium in Warschau die Ernennung Blazeuszs über Plattform X veröffentlichte. Der bislang als Vize-Chef des Generalstabs fungierende General tritt damit in die Fußstapfen Gromadzinskis, der aufgrund von laufenden Ermittlungen der Spionageabwehr von seinen Aufgaben entbunden wurde.
Die genauen Umstände der Ermittlungen gegen den ehemaligen Kommandeur bleiben der Öffentlichkeit vorerst verborgen. Gromadzinski wurde postwendend zu einer Rückkehr in die Heimat aufgefordert. In den hochrangigen militärischen Kreisen wurde der Wechsel nach Aussage von Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz zeitig angekündigt. Kosiniak-Kamysz betonte gegenüber dem Sender TVN24, dass mit der Durchführung des Verfahrens keine Beschuldigung verbunden sei, jedoch sei der Schritt zur Abberufung unerlässlich für die Klärung der Sachlage. Im Falle einer Entlastung Gromadzinskis sei eine Rückkehr in den Dienst denkbar.
Gromadzinski selbst gab sich auf Plattform X überzeugt von seiner Unschuld und äußerte Zuversicht, dass sich die Überprüfung zugunsten seiner Person entscheiden werde. Er hob hervor, dass er während seiner nationalen und internationalen militärischen Laufbahn sowie in der Kooperation mit Nato-Verbündeten stets die Ehre des polnischen Soldaten gewahrt habe.
Die Existenz des Eurokorps geht auf eine Initiative von Helmut Kohl und François Mitterrand im Jahr 1993 zurück. Das Korps ist strategisch sowohl für die Nato als auch für die Europäische Union von Bedeutung und verfügt über eine potenzielle Truppenstärke von bis zu 60.000 Soldaten. Zu den Beitrittsländern zählen Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien und Luxemburg, wobei das Hauptquartier des Eurokorps in Straßburg liegt. (eulerpool-AFX)