Philantropie: Steuerabzüge für die Oberschicht reformieren?
In den Tiefen der Steuerpolitik verbirgt sich oft ein systematisch verschleiertes Privileg der Wohlhabenden: Steuerabzüge, die hauptsächlich reiche Steuerzahler begünstigen und ihre Unterstützung für Luxus- und Prestige-Projekte fördern. Wie Claude S. Fischer, ein anerkannter Soziologieprofessor der University of California, Berkeley, betont, ermöglicht das bestehende System großzügige Beiträge an die Lieblingswohltätigkeiten der Reichen, was letztlich zu einer staatlichen Subventionierung von elitären Einrichtungen wie Opernhäusern und privaten Kunstsammlungen führt.
Die Alternativvorschläge zu dieser Praxis liefern Stoff für eine lebhafte Debatte: Statt nur den Reichen nachzueifern und gleichermaßen Steuerabzüge für karitative Zwecke zu beanspruchen, könnte auf diese verzichtet und so direkter staatliche Grundverantwortungen — von Bildung über Sicherheit bis hin zu Gesundheit — finanziell unterstützt werden. Noch vorteilhafter wäre allerdings eine umfassende Reform der Steuersystematik.
In einem weiteren Appell an redliche Steuerpflichtige regt ein anderer Leserbriefschreiber an, die Absicht, höhere Steuern für die finanziell Privilegierten zu fordern, direkt in die Tat umzusetzen. Er würde höhere Steuern akzeptieren, sofern auch andere wohlhabende Personen mitziehen würden. Bis es zu solch einer legislativen Anforderung kommt, präferiert er jedoch, die möglichen Steuererleichterungen beispielsweise an Organisationen wie das Economic Policy Institute oder United for a Fair Economy zu spenden, die sich für ein gerechtes Steuersystem stark machen.
Die Frage bleibt jedoch offen, ob der individuelle Verzicht auf Steuerabzüge tatsächlich gezielt in soziale bzw. ökonomisch notwendige Bereiche fließen würde oder stattdessen in umstrittene Ausgaben – wie etwa in die Finanzierung des F135-Kampfjettriebwerks. (eulerpool-AFX)