Paukenschlag bei Ubisoft: Der Chef von Assassin’s Creed wirft hin
Marc-Alexis Côté, der Mann, der seit zwei Jahrzehnten die Geschicke des französischen Publishers entscheidend mitprägte und zuletzt als oberster Hüter über das gesamte Assassinen-Franchise wachte, verlässt das Unternehmen. Dieser abrupte Abgang ist ein dramatisches Symptom tiefgreifender Umstrukturierungen und eines potenziellen Richtungsstreits um die Seele einer der ikonischsten Spielereihen der Welt. Ein Machtvakuum entsteht, dessen Konsequenzen für die Zukunft der Klinge im Verborgenen noch nicht abzusehen sind.
Eine Ära geht zu Ende
Marc-Alexis Côtés Werdegang bei Ubisoft liest sich wie ein Streifzug durch die goldenen Jahre des Unternehmens. Er stieg 2005 als Software-Ingenieur ein und hinterließ seine ersten prägenden Spuren im Assassin’s Creed-Universum als Lead Level Designer für das legendäre Brotherhood. Sein Talent und seine Vision katapultierten ihn schnell nach oben. Als Game Director war er die treibende Kraft hinter Meilensteinen wie Assassin’s Creed 3 und dem von Fans vergötterten Piraten-Epos Black Flag. Im Jahr 2022 wurde ihm die ultimative Verantwortung übertragen: Als Franchise-Boss sollte er, während er an Assassin’s Creed Shadows arbeitete, die Weichen für die gesamte Zukunft der Reihe stellen. Sein Name stand für Kontinuität und ein tiefes Verständnis für die DNA der Marke.
Der Bruchpunkt Vantage Studios
Die Nachricht von Côtés Abgang, die intern per E-Mail kommuniziert wurde, kam für viele überraschend und ist untrennbar mit der Gründung eines neuen Unternehmens verknüpft: Vantage Studios. Dieses neue Studio wurde von Ubisoft ins Leben gerufen, um die Kontrolle über das Assassin’s Creed-Franchise zu übernehmen, jedoch mit einer signifikanten Beteiligung des chinesischen Tech-Giganten Tencent in Höhe von 25 Prozent. Laut Berichten wurde Côté eine Führungsposition innerhalb dieser neuen Struktur angeboten, welche er jedoch ausschlug. Christophe Derennes, Co-CEO von Vantage Studios, äußerte sich Berichten zufolge „enttäuscht“ über diese Entscheidung. Alles deutet darauf hin, dass Côté mit der neuen Ausrichtung und der geteilten Kontrolle über sein Lebenswerk nicht einverstanden war und die Konsequenzen zog.
Das Beben und die unsichere Zukunft
Die unmittelbaren Auswirkungen dieses Führungswechsels auf laufende Projekte sind noch unklar. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass der bereits für den 18. November angekündigte DLC „Valley of Memory“ für Assassin’s Creed Mirage betroffen sein wird. Dieses kostenlose Add-on, das Protagonist Basim in die historische Stätte AlUla im heutigen Saudi-Arabien führt, steht bereits kurz vor der Veröffentlichung. Weitaus größere Fragezeichen stehen jedoch hinter zukünftigen, noch in der Entwicklung befindlichen Titeln. Insbesondere das mysteriöse Assassin’s Creed Hexe könnte durch den Wechsel in der kreativen Führungsebene stark beeinflusst werden. Über dieses Spiel ist bisher kaum etwas bekannt, außer dass es Gerüchten zufolge im Heiligen Römischen Reich des 16. Jahrhunderts während der Zeit der Hexenverfolgungen angesiedelt sein soll. Côtés Abgang hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird, und wirft einen langen Schatten auf die zukünftige kreative Ausrichtung der gesamten Saga.
Assassin’s Creed Shadows
Erlebe ein episches, historisches Action-Adventure im feudalen Japan und werde zu einer tödlichen Shinobi-Assassinin und einem mächtigen legendären Samurai, während du eine wunderschöne offene Spielwelt in chaotischen Zeiten erkundest


