Patrizia reagiert auf trübe Stimmung in der Immobilienbranche

Das Management des Immobilienkonzerns Patrizia hat aufgrund der getrübten Stimmung in der Immobilienbranche eine umfassende Überprüfung der Kostenbasis eingeleitet. Gleichzeitig veröffentlichte das Unternehmen Zahlen, die verdeutlichen, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um über ein Drittel auf 50,2 Millionen Euro gesunken ist. Damit liegt das Ergebnis bereits am unteren Ende der vom Management avisierten Spanne für das Gesamtjahr. Ein deutlicher Anstieg ist laut Angaben des Unternehmens nicht zu erwarten.

Zudem plant der Vorstand eine Neuausrichtung der Dividendenpolitik. Die unsichere Stimmung in der Branche wird auch in naher Zukunft das Geschäft belasten. Dies führte dazu, dass die Aktie des Unternehmens zu Beginn des Dienstagshandels auf bis zu 7,63 Euro fiel. Allerdings konnte der Kursverlust begrenzt werden und die Aktie notiert derzeit bei 7,99 Euro. Seit Jahresbeginn beträgt der Kursverlust somit über ein Fünftel.

Der Vorstand erwartet für das Jahr 2023 einen operativen Gewinn am unteren Ende der prognostizierten Bandbreite von 50 bis 70 Millionen Euro. Dies liegt unter anderem an Einmalkosten, die im Rahmen der Kostenprüfung anfallen werden. Sie sollen sich auf 10 bis 20 Millionen Euro belaufen und im laufenden Schlussquartal verbucht werden. Ab dem kommenden Jahr sollen die Kosten auf dem Niveau von 2021 bleiben, als die Inflation noch geringer war und zudem keine durch Übernahmen entstandenen Kosten bei Patrizia anfielen.

Das Management von Patrizia rechnet damit, dass die unsichere Marktphase anhalten wird und dadurch weiterhin Druck auf die Bewertung von Immobilien ausgeübt wird. Zudem wird es schwieriger, leistungsabhängige Gebühren im kommenden Jahr zu erzielen. Aus diesem Grund will der Vorstand die Dividenden künftig an der Profitabilität ausrichten und nicht mehr wie bisher an den verwalteten Vermögenswerten. Im Februar sollen den Investoren dazu Details sowie ein Dividendenvorschlag vorgelegt werden.

"Das Marktumfeld bleibt herausfordernd, wahrscheinlich für einen längeren Zeitraum als von vielen erwartet", so Konzernchef Asoka Wöhrmann. Ziel sei es, Patrizia für den anhaltenden Druck auf Kunden- und Geschäftsaktivitäten im Jahr 2024 wetterfest zu machen. Dabei soll erreicht werden, dass die wiederkehrenden Verwaltungsgebühren die operativen Kosten mehr als ausgleichen.

Trotz der unsicheren Lage am Markt, der hohen Inflation und steigender Finanzierungskosten verlief das dritte Quartal solide für Patrizia. Finanzchef Christoph Glaser bestätigte, dass die Leistung jedoch auch durch "sonstige betriebliche Erträge unterstützt" wurde. Diese Erträge wird das Unternehmen im vierten Quartal und im kommenden Jahr nicht haben.

In den ersten neun Monaten des Jahres verringerten sich die verwalteten Vermögenswerte von Patrizia im Vergleich zum Ende des Vorjahres um 1,7 Prozent auf 58,2 Milliarden Euro. Dabei standen einer geringeren Bewertung des Portfolios neu erworbene Projekte gegenüber. Diese konnten die Abwertung jedoch nur teilweise ausgleichen.

Die wiederkehrenden Verwaltungsgebühren stiegen weiter und beliefen sich bis Ende September auf fast 188 Millionen Euro, was einem Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Hingegen sanken die Gebühreneinnahmen durch Transaktionen, sodass die Gesamteinnahmen um rund acht Prozent auf gut 228 Millionen Euro zurückgingen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 15.11.2023 · 04:21 Uhr
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