Parteienforscher: Wulff aussichtsreicher Kandidat
Wenn sich die Union auf den 50-Jährigen festlegen sollte, sei mit keinerlei Protest vom Koalitionspartner FDP zu rechnen, sagte Korte am Donnerstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. «Wulff regiert in Niedersachsen verlässlich zum zweiten Mal mit der FDP. Er hat die FDP dabei immer gut aussehen lassen, deshalb gibt es aus dem FDP-Lager eine hohe Zustimmung. Hier kann es von vorneherein keinen Widerstand geben», sagte Korte.
In der Bundesversammlung, die am 30. Juni zur Wahl des Nachfolgers von Horst Köhler zusammenkommt, hat die Koalition eine klare Mehrheit. Es ist noch offen, wen die Bundesregierung als Kandidaten benennt. Wichtig sei, noch vor dem kommenden Wochenende eine Lösung zu finden. «Die einzige Chance, um aus dieser Demokratie- und Regierungskrise wieder in die Offensive zu gelangen, besteht darin», sagte Korte.
Wulff profitiere davon, dass er innerhalb der Union als «bewährter Ministerpräsident» in der Vergangenheit vermieden habe, sich in eine klare programmatische Ecke stellen zu lassen. Zu Gute komme Wulff, dass er bereits 2008 den CDU-Landesvorsitz in Niedersachsen abgegeben habe. «Er hat sein Haus gut bestellt. Man konnte daraus schließen, dass er bundespolitisch auf dem Sprung ist», sagte Korte.