Palästinenser wollen 2011 eigenen Staat

Madrid/Gaza (dpa) - Die Palästinenser wollen nach Angaben ihres Ministerpräsidenten Salam Fajad in gut einem Jahr einen eigenen Staat ausrufen.

«Bis Mitte 2011 sollten wir so weit sein, dass wir für die gesamten im Jahr 1967 besetzten Gebiete einen Staat mit den Grundstrukturen einer Regierung und den wichtigsten Basis-Einrichtungen bilden können», sagte der gemäßigte Regierungschef der spanischen Zeitung «El País» (Sonntagsausgabe).

«Das ist wie bei einer Schwangerschaft, die eine gewisse Zeit braucht. Das Kind kann einen Tage früher oder einen Tag später geboren werden, aber es wird zur Welt kommen.» Die Autonomiebehörde habe im Westjordanland große Fortschritte erreicht. Dort hätten vor wenigen Jahren Zerfall und Gesetzlosigkeit geherrscht. «Ich fühle mich sehr ermutigt durch das, was wir im Westjordanland auf dem Gebiet der Sicherheit erreicht haben. Wenn wir das geschafft haben, können wir auch unser Ziel (eines unabhängigen Staates) erreichen.»

Der Gazastreifen, der von der radikal-islamischen Hamas kontrolliert wird, sei aufgrund der israelischen Blockade ein Sonderfall, sagte Fajad. «Das Gebiet hat jedoch den Vorteil, dass es klein ist. Was wir im Westjordanland trotz der israelischen Siedlungen und Militärkontrollen erreicht haben, werden wir im Gazastreifen in viel kürzerer Zeit verwirklichen können.» Seit dem gewaltsamen Putsch der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen im Sommer 2007 herrschen im Westjordanland und Gazastreifen de facto zwei verfeindete Regierungen. Versöhnungsversuche der rivalisierenden Hamas und Fatah sind bislang gescheitert.

Die radikal-islamische Hamas-Bewegung einigte sich unterdessen am späten Samstagabend nach Angaben informierter Kreise mit drei anderen Extremistengruppen darauf, die Spannungen mit Israel zu verringern. Dabei sei es auch um die Raketenangriffe extremistischer Palästinenser auf Israel gegangen. Wie die gut unterrichtete Quelle der Deutschen Presse-Agentur dpa mitteilte, hatte die im Gazastreifen regierende Hamas das Dringlichkeitstreffen verlangt. An der Begegnung hätten der Islamische Dschihad und zwei andere linksextreme Gruppierungen teilgenommen.

Die Begegnung sei zustande gekommen, nachdem Israel mit einer groß angelegten Militäroffensive gedroht hatte, falls die Extremisten den Süden Israels weiter mit Raketen beschießen sollten. Am Freitag hatte die Hamas-Regierung im Gazastreifen die militanten Gruppierungen zur Zurückhaltung aufgerufen. Israelische Kampfflugzeuge hatten in der Nacht zum Freitag als Reaktion auf die neuen Raketenangriffe Ziele im Gazastreifen beschossen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben fünf Menschen verletzt.

Konflikte / Nahost
04.04.2010 · 15:32 Uhr
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