Özdemir: Tierwohlabgabe bleibt unter 40 Cent pro Kilo Fleisch

via dts Nachrichtenagentur
Cem Özdemir (Archiv)

Berlin - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) geht davon aus, dass die von ihm vorgeschlagene Tierwohlabgabe deutlich niedriger liegen würde als die 2020 von der sogenannten Borchert-Kommission vorgeschlagenen 40 Cent pro Kilo Fleisch. "Es geht um deutlich geringere Summen, weil die Tierwohlabgabe, wie sie ursprünglich berechnet wurde in der Borchert-Kommission, davon ausging, dass am Ende, wenn alle Tierarten drin sind, alle Vertriebswege drin sind, 3 bis 4 Milliarden braucht", sagte er am Dienstag dem TV-Sender "Welt".

"Wir gehen ja schrittweise vor, beginnend bei der Schweinehaltung, haben da schon eine Milliarde im Haushalt eingestellt, aber wenn man eben alle Tierarten, alle Vertriebswege schrittweise reinnehmen will, dann braucht es ein Finanzierungsinstrument jenseits der Milliarde. Das ist dieser Tierwohl-Cent, den ich angesprochen habe."

Özdemir rief die Opposition auf, sich an der Tierwohl-Cent-Idee zu beteiligen. "Jetzt geht es eben um die Frage: Wie geht es weiter? Und da brauchen wir die Opposition, da brauchen wir die Ampel, alle müssen sich jetzt den Ruck geben. Ich werde alle an das erinnern, was sie gesagt haben. Alle bekennen sich gerade zur Landwirtschaft", so der Minister.

Die Nagelprobe sei: Ist man für den Tierwohl-Cent oder nicht? "Wer gegen den Tierwohl-Cent ist, muss ehrlich sein, soll sich bitteschön für die Bauern stellen und sagen: Wir wollen keine Tierhaltung in Deutschland." Wer die nicht möchte, müsse seine Vorschläge ablehnen. "Wer dagegen möchte, dass es auch in Zukunft Fleisch aus Deutschland geben soll, mit höheren Standards, wie wir sie in anderen Ländern zum Teil haben, muss auch sagen, wo das Geld dafür herkommen soll."

"Einfach nur in Sonntagsreden sich zur Landwirtschaft zu bekennen, kann jeder." Mit dem Tierwohl-Cent stärke man den landwirtschaftlichen Standort Deutschland und vermeide, dass "unser Fleisch" eines Tages nur noch importiert werde, so Özdemir. "Alle bekennen sich gerade zur deutschen Landwirtschaft, gehen auf die Demonstration, das begrüße ich als Landwirtschaftsminister, aber die Wahrheit ist konkret: Da zeigt sich, wollen wir in Zukunft Tierhaltung in Deutschland oder soll das Fleisch aus Spanien kommen?" Er wolle deutsches Fleisch. Wer deutsches Fleisch möchte, müsse auch sagen, wie die Landwirte dabei unterstützt würden, wenn sie ihre Stelle umbauen sollten, sagte Özdemir. (dts Nachrichtenagentur)

Politik / DEU / Wirtschaft / Nahrungsmittel / Tiere
16.01.2024 · 11:54 Uhr
[3 Kommentare]
 
Welthungerhilfe warnt vor weiteren Kürzungen der Entwicklungshilfe
Berlin - Vor Ablauf der Spar-Deadline von Finanzminister Christian Lindner (FDP) an die anderen […] (00)
Alonso über Sperre: «Verstehe die Karte nicht so gut»
Leverkusen (dpa) - Trainer Xabi Alonso vom deutschen Fußball-Meister Bayer Leverkusen hat kein […] (00)
Arena Breakout: Infinite zeigt erstes Gameplay und startet im Mai einen Closed Beta Test
MoreFun Studios, eine Tochtergesellschaft von Tencent Games, gibt bekannt, dass der erste […] (00)
Köln bleibt das Gründwald-Problem
Ohne viel Beiwerk, die Zahlen von Köln 50667 vom gestrigen Freitag. Desolat schwache 0,10 Millionen […] (00)
Firmenchef-Umfrage: Über 70 Prozent fürchten Cyberangriff
München (dpa) - Die große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland und vielen weiteren Ländern […] (00)
Tori Spelling: Ruhm ist ein echter Männerschreck
(BANG) - Tori Spelling befürchtet, dass sie nie die wahre Liebe finden wird, weil sich Männer […] (02)
 
 
Suchbegriff