Ostsee-Schutz im Fokus: Umweltministerin Lemke bei Treffen der Anrainerstaaten in Riga
In der lettischen Hauptstadt Riga richtet sich in dieser Woche der Blick auf den Umweltschutz der Ostsee, wenn Bundesumweltministerin Steffi Lemke zusammen mit Fachministern der Helsinki-Kommission zusammenkommt. Die Agenda des Treffens der Ostseeanrainerstaaten, darunter Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden sowie Vertreter der EU, ist ambitioniert: Der Fortschritt des Ostsee-Aktionsplans steht zur Debatte. Nach der zuletzt im deutschen Lübeck erfolgten Einigung darauf, den Plan unter anderem um Klimaschutzaspekte zu erweitern, könnte das Rigaer Treffen einen Wendepunkt darstellen – insbesondere, da es das erste Mal seit 2021 und zudem ohne russische Präsenz stattfindet.
Die Besprechungen sind weit mehr als Routine: Das Ökosystem der Ostsee ist bedroht. Der neue Ostsee-Zustandsbericht offenbart ernste Herausforderungen für die Artenvielfalt und weist auf Gefahren durch Überfischung, Verschmutzung und Nährstoffüberschüsse hin. Mit konkreten Maßnahmen wie der angestrebten Reduktion von Plastikmüll um 50 Prozent bis 2030 signalisieren die Staaten ihre Entschlossenheit zum Handeln.
Das diesjährige Zusammenkommen hat zudem symbolischen Wert – es markiert das 50-jährige Jubiläum des ersten Helsinki-Übereinkommens, das als Meilenstein in der Geschichte des Ostseeschutzes gilt. Somit ist das aktuelle Treffen ein Anlass, die Vergangenheit zu reflektieren und zukunftsorientierte Schritte festzulegen. Es steht exemplarisch für die Notwendigkeit und den Willen zur Kooperation über Ländergrenzen hinweg, um den maritimen Lebensraum nachhaltig zu sichern. (eulerpool-AFX)