Oracle im Rückwärtsgang: Einbruch trotz Cloud-Glanz
Die Aktien von Oracle erleiden derzeit einen außergewöhnlichen Rückschlag und verzeichnen einen Kurssturz von nahezu 7%. Dies könnte sich als ihr stärkster Einbruch innerhalb eines Tages seit fast einem Jahr herausstellen. Der Grund? Ein Finanzbericht für das zweite Quartal, der die hohen Erwartungen der Wall Street nicht ganz erfüllen konnte: Die Umsätze lagen mit 14,06 Milliarden US-Dollar geringfügig unter den prognostizierten 14,1 Milliarden, und der bereinigte Gewinn pro Aktie mit 1,47 US-Dollar verfehlte ebenfalls leicht die Vorhersagen von 1,48 US-Dollar. Oracle-Mitgründer und Chairman Larry Ellison blieb nicht unberührt von diesen Entwicklungen. Sein Vermögen sank aufgrund seines bedeutenden 42%-Anteils am Unternehmen um 15 Milliarden auf 203 Milliarden US-Dollar.
Interessanterweise bleibt Oracles Cloud-Geschäft jedoch stark und generierte 10,81 Milliarden US-Dollar Umsatz, was einem Anstieg von 12% im Vergleich zum Vorjahr entspricht und nun beeindruckende 77% des Gesamtumsatzes ausmacht. Dennoch sorgen sich einige über den Fortschritt von Oracles Übergang zur Cloud. Die traditionellen Geschäftsbereiche, die immer noch 60% der Operationen ausmachen, bremsen Wachstum, und ein steiler Anstieg der Investitionsausgaben – prognostiziert auf 25% des Jahresumsatzes – lässt Analysten aufhorchen, da Oracle seine auf AI fokussierte Infrastruktur erweitert.
Zusätzlich kursieren Gerüchte über ein mögliches TikTok-Verbot in den USA, was Oracles gewinnbringende Partnerschaft mit ByteDances Videoplattform gefährden könnte. Trotz dieser Herausforderungen betrachten Analysten wie D.A. Davidson die Cloud-Investitionen von Oracle als langfristigen Gewinn, insbesondere da die Nachfrage nach KI als potenzieller Wendepunkt angesehen wird.
Jetzt mag es ratsam sein, dass Investoren sich die Situation genauer ansehen: Trotz der Gewinneinbuße bleibt Oracles Wachstumspfad in der Cloud-Infrastruktur vielversprechend, und Analysten bleiben optimistisch. Viele haben sogar ihre Kursziele angehoben und verweisen auf Oracles Partnerschaften mit Branchengrößen wie Google, Amazon, Microsoft und Meta als Beweis, dass der KI-Schwung kein Zufall ist. Für jene, die bereit sind, die aktuelle Volatilität auszusitzen, könnte der heutige Rückgang die Gelegenheit bieten, frühzeitig in Oracles nächsten großen Schritt zu investieren.

