Ölpreise steigen im Zuge von Konflikten im Nahen Osten
Der Ölmarkt verzeichnete einen Anstieg der Preise, nachdem der Iran-Israel-Konflikt Besorgnis über mögliche Lieferstörungen ausgelöst hatte. Der Brent-Ölpreis stieg um 19 Cent auf 76,64 Dollar pro Barrel, während der US-West Texas Intermediate um 23 Cent auf 75,07 Dollar pro Barrel zulegte.
Unterdessen forderte US-Präsident Donald Trump am Dienstag die bedingungslose Kapitulation Irans, nachdem der Luftkrieg zwischen Iran und Israel in die sechste Runde ging. Die USA entsenden zur Verstärkung zusätzliche Kampfflugzeuge in die Region, wie von drei Beamten bestätigt wurde.
Händler zeigten sich besorgt über den potenziellen Rückgang der Öllieferungen durch die Straße von Hormus, die ein Fünftel des weltweiten Öltransports ausmacht. Am Dienstag kollidierten zwei Öltanker in der Nähe der Meerenge und gerieten in Brand. Bereits am Montag hatte das Vereinigte Königreich vor elektronischen Störungen in den Navigationssystemen von Schiffen gewarnt.
Iran, drittgrößter Ölproduzent der OPEC, fördert etwa 3,3 Millionen Barrel pro Tag. Analysten verweisen jedoch darauf, dass andere OPEC-Mitglieder möglicherweise ihre Reservekapazitäten nutzen könnten, um einen Rückgang in der iranischen Produktion auszugleichen.
Zusätzlich richtet sich der Blick der Märkte auf die zweite Sitzung der US-Notenbank, bei der erwartet wird, dass der Leitzins im Bereich von 4,25% bis 4,50% verbleibt. Dennoch könnte der Konflikt im Nahen Osten sowie die potenzielle Verlangsamung des globalen Wachstums die Fed dazu veranlassen, die Zinsen eventuell früher als erwartet im Juli zu senken, so Tony Sycamore, Marktanalyst bei IG.
Niedrigere Zinsen fördern gewöhnlich das Wirtschaftswachstum und die Nachfrage nach Öl. Allerdings kann der Konflikt im Nahen Osten aufgrund der rasch steigenden Ölpreise auch eine neue Inflationsquelle darstellen.
Als zusätzliche Verwirrung für die Fed fielen die Bestände an Rohöl und Benzin in den USA in der vergangenen Woche, während die Destillatvorräte gestiegen sind, wie aus Zahlen des American Petroleum Institute hervorgeht.