Ölpreise schwanken nach Sturz von Syriens Präsidenten und globalen Nachfrageunsicherheiten
Die Ölpreise verzeichneten am Montag einen Anstieg, ausgelöst durch den Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, der die Unsicherheiten im Nahen Osten verstärkt hat. Unterdessen dämpfte eine schwächelnde Nachfrageprognose die langfristigen Kursgewinne. Die Brent-Rohöl-Futures kletterten um 36 Cent auf 71,48 US-Dollar je Barrel, während die US-amerikanischen West Texas Intermediate (WTI) Futures um 38 Cent auf 67,58 US-Dollar je Barrel stiegen.
Die syrischen Rebellen verkündeten am Sonntag über das Staatsfernsehen die Absetzung von Präsident al-Assad, womit eine 50-jährige Familiendynastie überraschend beendet wurde, was in einer ohnehin schon von Konflikten gebeutelten Region neue Unsicherheiten schürt. Ein Mitschrift von Tomomichi Akuta, einem leitenden Ökonomen bei Mitsubishi UFJ Research and Consulting, betont, dass die Entwicklungen in Syrien eine zusätzliche Ebene politischer Unsicherheit im Nahen Osten einführen, die dem Markt einige Unterstützung geben.
Dennoch wiesen Saudi-Arabiens Preissenkungen und die OPEC+-Entscheidung, die Produktionskürzungen zu verlängern, auf eine schwache Nachfrage hin, vor allem aus China, was nahelegt, dass der Markt gegen Jahresende nachgeben könnte. Saudi Aramco reduzierte seine Rohölpreise für asiatische Käufer im Januar 2025 auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2021, um der schwachen Nachfrage aus China Rechnung zu tragen.
Die OPEC+ hatte zudem beschlossen, die geplanten Erhöhungen der Ölförderung um drei Monate auf April zu verschieben und die vollständige Rücknahme der Produktionskürzungen bis Ende 2026 zu verlängern. Dieses Vorgehen reflektiert eine Verlangsamung der globalen Nachfrage, insbesondere aus China, und eine Steigerung der Produktion in anderen Regionen.
In der vergangenen Woche stieg die Anzahl der in den USA eingesetzten Öl- und Gasbohrtürme auf den höchsten Stand seit Mitte September, was auf eine steigende Fördermenge aus dem größten Erdölproduzenten der Welt hinweist. Angesichts eines drohenden Überangebots im kommenden Jahr verzeichneten sowohl Brent als auch WTI in den letzten zwei aufeinanderfolgenden Wochen Verluste.
In der Zwischenzeit erhöhten Geldmanager ihre Netto-Long-Positionen in US-Rohöl-Futures und -Optionen in der Woche bis zum 3. Dezember, laut der U.S. Commodity Futures Trading Commission. Die Investoren bereiten sich nun auf eine Woche voller wichtiger Wirtschaftsdaten vor, darunter ein entscheidender US-Inflationsbericht am Mittwoch, der mehr Aufschluss über die Zinspläne der Federal Reserve geben soll.

