Oldenburger Polizeipräsident warnt vor neuem Rockerkrieg

Oldenburg (dts) - Weniger als ein Jahr nach dem sogenannten Rockerfrieden zeichnen sich im Nordwesten Niedersachsens neue Reibereien im Milieu ab. Oldenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Thurau zeigte sich gegenüber NDR Info alarmiert von den Tendenzen im Bereich seiner Direktion: "Trotz des sogenannten Friedensabkommens sehe ich die Gefahr, dass es zu erneuten gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen wird." Der Grund für Thuraus Befürchtungen ist die hohe Anzahl von Clubneugründungen der Rockergang Red Devils im Bereich der Polizeidirektion Oldenburg.

Die Red Devils verstehen sich als Unterstützerclub der berüchtigten Hells Angels und werden von Polizeiexperten als deren "Statthalter" betrachtet. Offenbar sei in der Rockerszene ein Konkurrenzkampf unter anderem um die Rotlichtbezirke der Hafenstädte an Niedersachsens Küste entbrannt. Rockergruppen wie die Hells Angels und die Red Devils werden bei der Polizei von den Spezialabteilungen für "Organisierte Kriminalität" beobachtet. Zu diesen Rockergruppen zählt auch der Club "Gremium MC", der in der Polizeidirektion Oldenburg seit Beginn des Jahrtausends in der Rockerszene tonangebend war. Der harte Kern dieser Gruppierung wird in Nordwestniedersachsen auf rund 250 Personen geschätzt. Zunehmend aber drängten seit einiger Zeit die Red Devils in die Region vor. Kriminalisten wie der Landesvorsitzendes des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Ulf Küch, sehen in den Mitgliedern der Rockerclubs weniger "begeisterte Motorradfahrer", sondern "knallharte Geschäftsleute", die vor allem im Bereich des Rotlichtmilieus und der Türsteherszene Interessen hätten. Die Gründung neuer Clubs diene alleine dem Zweck, entsprechende "Claims" abzustecken. Ähnlich sieht dies auch Oldenburgs Polizeipräsident Thurau: "Ich formuliere es mal in der Sprache der Clubs: Der Westen soll rot- weiß werden. Und das heißt: Red Devils und Hells Angels wollen dieses Gebiet dominieren. Und das birgt natürlich erhebliche Gefahren für diese Region." Die Sicherheitsbehörden müssten deshalb konsequent gegen das Entstehen sogenannter "rechtsfreier Räume vorgehen". Thurau: "Es kann nicht sein, dass bestimmte Gruppen für sich den Anspruch erheben, außerhalb des Gesetzes stehen zu können." Rockergruppen wie die Hells Angels bezeichnen sich selbst als sogenannte "Outlaw Motorcycle Gangs", die jede Form der Zusammenarbeit mit der Polizei ablehnen. In offiziellen Stellungnahmen weisen die Rockergruppen die Erhebung von Gebietsansprüchen oder Verbindungen zu organisierter Kriminalität zurück. Auseinandersetzungen zwischen den Hells Angels und Bandidos unter anderem in Schleswig-Holstein hatten zum Ausbruch des sogenannten "Rockerkriegs" geführt. Ende April vergangenen Jahres hatte Schleswig-Holsteins Innenminister zwei örtliche Clubs dieser Rockergruppen verboten. Über die Rechtmäßigkeit dieses Verbotes wird demnächst vor dem Oberverwaltungsgericht Schleswig entschieden.
DEU / NDS / Gewalt / Straßenverkehr
14.04.2011 · 01:43 Uhr
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