Obama stellt Weichen für Atomenergie

Washington (dpa) - US-Präsident Barack Obama setzt auf die Atomkraft. Er beauftragte am Freitag eine neu geschaffene Kommission damit, binnen zwei Jahren Vorschläge für einen besseren Umgang mit Nuklearabfällen zu erarbeiten.

Zudem plane der Präsident, staatliche Kreditgarantien für die Atomindustrie auf 54 Milliarden Dollar (38,6 Mrd. Euro) zu verdreifachen, berichteten US-Medien am Freitag.

«Eine größere Kapazität unseres Landes zur Herstellung sauberer Atomenergie ist entscheidend für unseren Kampf gegen den Klimawandel, für Energiesicherheit und für weiteren wirtschaftlichen Wohlstand», schrieb Obama in einem Memorandum an Energieminister Steven Chu. Der US-Präsident hatte sich am Mittwoch in seiner Rede zur Lage der Nation überraschend deutlich für Nuklearenergie ausgesprochen und betont, Atomstrom und die Erschließung von Ölvorkommen vor der US-Küste sollten Teil eines umfassenden Energiegesetzes sein. Obama hatte Atomenergie in der Vergangenheit nie komplett abgelehnt, aber wegen des Entsorgungsproblems erhebliche Vorbehalte geäußert.

Umweltgruppen zeigten sich besorgt. «Die Ausweitung der Kreditgarantien (für die Atomindustrie) wird zulasten von echten Lösungen der Klimakrise gehen, wie Energieeffizienz sowie erneuerbare Quellen wie Wind und Solar», sagte Kevin Kamps von der Atomkraftgegner-Organisation «Beyond Nuclear» («Jenseits von Atom»).

Die neu geschaffene, 15-köpfige Atomkraft-Kommission besteht aus führenden Persönlichkeiten von Industrie, Umweltpolitik und Gewerkschaften und wird von dem Demokraten Lee Hamilton und dem Republikaner Brent Scowcroft geführt. Hamilton leitete bereits die Untersuchungen zum Anschlag vom 11. September 2001. Scowcroft war unter Präsidenten George Bush senior Nationaler Sicherheitsberater.

Derzeit liefern Atomkraftwerke rund ein Fünftel des US-Stroms. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist keine Genehmigung für den Bau eines neuen Meilers mehr erteilt worden. Auslöser für die Abkehr von der Atomkraft war der Nuklearunfall im Atomkraftwerk von Harrisburg vor 30 Jahren, dem schwersten in der amerikanischen Geschichte.

Atom / USA
30.01.2010 · 10:58 Uhr
[12 Kommentare]
 
US-Schriftsteller Paul Auster gestorben
New York (dpa) - US-Schriftsteller Paul Auster, weltbekannt für seine scharfsinnigen und […] (01)
Mit KI-Unterstützung: Fremde Sprachen flüssig sprechen
Hannover (dpa/tmn) - Gespräche auf Englisch, Französisch oder Spanisch führen? Beim […] (00)
Wie es im Milliarden-Streit DAZN/DFL weitergeht
Bonn (dpa) - Der seit Tagen tobende Milliarden-Streit zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) […] (06)
Jeff Bridges: Er blickt nicht zurück
(BANG) - Jeff Bridges denkt nicht allzu viel über seine Nahtoderfahrung nach. Der 74-jährige […] (00)
Assassin’s Creed Mirage im Sommer für iOS erhältlich
Ubisoft kündigte heute an, dass Assassin’s Creed Mirage ab dem 6. Juni für iOS über den […] (00)
Immobilienbestände der Adler Group um 12,8 % abgewertet
Die Adler Group korrigiert den Wert ihrer Immobilienbestände in Berlin um 12,8%, reflektierend […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
02.05.2024(Heute)
01.05.2024(Gestern)
30.04.2024(Di)
29.04.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News