Nokia plant Stellenabbau in Deutschland und Schließung des Münchner Standorts bis 2030
Der finnische Netzwerkausrüster Nokia hat bekannt gegeben, im kommenden Jahr 300 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Zusätzlich plant das Unternehmen, seinen Standort in München bis zum Jahr 2030 zu schließen, was weitere 500 Arbeitsplätze betreffen wird. Diese Entwicklungen wurden von der Gewerkschaft IG Metall publik gemacht, die sich gegen die Kürzungspläne stellt und das Vorhaben als ein 'fatales Signal' bezeichnet. Daniele Frijia, Geschäftsführer der IG Metall München und Mitglied des deutschen Nokia-Aufsichtsrats, äußerte sich besorgt über die Reduzierung der Unternehmenspräsenz in Deutschland, insbesondere in einer geopolitisch herausfordernden Zeit.
Derzeit beschäftigt Nokia laut IG Metall etwa 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Ein Unternehmenssprecher von Nokia erklärte, dass die Kürzungen Teil einer globalen Standortstrategie seien, die Investitionen auf nachhaltige Standorte in Deutschland und weltweit fokussieren soll. Die Standorte in Nürnberg, Ulm, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf bleiben bedeutend. Im Rahmen des 2023 angekündigten globalen Kosteneinsparungsprogramms wird bis Ende nächsten Jahres der Abbau von rund 300 Stellen in Deutschland erwartet. Der Konzern betonte, dass alle betroffenen Mitarbeiter während der Übergangszeit unterstützt werden.
Die Entscheidung zur schrittweisen Schließung des Münchner Büros bis Ende 2030 sei aus Sicht Nokias notwendig, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Schon 2023 hatte Nokia angekündigt, weltweit bis zu 14.000 Stellen abzubauen, mit geplanten Einsparungen von 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro. Besonders tragisch erscheint die Schließung des Münchner Standorts auch vor dem Hintergrund, dass dieser einst zu den weltweit führenden Zentren der Telefon- und Netzwerktechnologie gehörte, als er noch Teil von Siemens war. Doch nachdem Siemens sich 2007 aus einem Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia zurückzog, gibt es heute keinen großen deutschen Hersteller von Netzwerktechnologie mehr.

