Neuverhandlung des Strafmaßes: Michael Avenatti könnte vorzeitige Haftverkürzung erfahren
Im spektakulären Fall des in Ungnade gefallenen Prominenten-Anwalts Michael Avenatti hat das Bundesberufungsgericht in Pasadena, Kalifornien, nun neue Entwicklungen angekündigt. Der frühere Anwalt der Schauspielerin Stormy Daniels könnte eine Minderung seiner bisher 14-jährigen Haftstrafe erhalten, nachdem festgestellt wurde, dass bei seiner Verurteilung Fehler gemacht wurden, die zu einer Verlängerung der Strafe geführt hatten.
Das Berufungsgericht stellte heraus, dass der Richter bei Avenattis Verfahren die Strafe fälschlicherweise durch die Anwendung eines Strafverschärfungsstatus für Behinderung der Justiz erhöht hatte. Zudem wurden die tatsächlichen Dienstleistungen und Rückzahlungen des Anwalts an seine Mandanten nicht angemessen berücksichtigt. Dies könnte nun zu einer Verkürzung der aktuellen Gefängnisstrafe führen.
Avenatti, inzwischen 53 Jahre alt, verbüßt momentan eine Gesamtstrafe von 19 Jahren. Diese schließt auch fünf Jahre für seine Verurteilungen im Jahr 2020 und 2022 in New York ein, wo er wegen Erpressungsversuchen gegen Nike sowie der Veruntreuung von Einnahmen aus Stormy Daniels' Memoiren verurteilt wurde. Bekanntheit erlangte Avenatti ursprünglich durch seine Rolle als Daniels’ Anwalt in einem Verfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
In ihrer aktuellen Entscheidung wies das Gericht darauf hin, dass Daniels' Fall und die anderen Betrugsfälle mit ähnlicher Härte betrachtet werden sollten. Somit könnte Avenattis laufende Fünf-Jahres-Strafe parallel zur neuen Strafe in Kalifornien ablaufen, was von der Verteidigung ausdrücklich begrüßt wurde.
Der Fall wird nun von dem US-Bezirksrichter James Selna in Santa Ana, Kalifornien, neu verhandelt. Selna hatte die ursprüngliche 14-jährige Strafe im Dezember 2022 verhängt, nachdem sich Avenatti der Drahtbetrug- und Behinderungsvorwürfe schuldig bekannt hatte. Diese Ereignisse führten im März 2019 zu einem dramatischen Bruch in Avenattis einst vielversprechender Karriere, als er erstmals im Nike-Fall beschuldigt wurde.
