Neun Tote bei Brand in belgischem Altenheim
Zwei Schwerverletzte sind mittlerweile außer Lebensgefahr, wie die belgische Nachrichtenagentur BELGA mitteilte. Der Zustand eines weiteren Verletzten bleibt kritisch. Insgesamt 30 Menschen mussten am Donnerstag ins Krankenhaus gebracht werden. Die Mehrheit konnte am nächsten Tag entlassen werden, fünf Menschen blieben in Behandlung.
Das Feuer brach am Donnerstagabend gegen 20.00 Uhr im zweiten Stock des Gebäudes aus. Viele Bewohner schliefen bereits. Möglicherweise ist ein Ventilator wegen eines Kurzschlusses explodiert, hieß es zur Brandursache, die noch von Experten untersucht wird. Die Flammen griffen auf eine Matratze über und breiteten sich schnell aus, da viele Bewohner ihre Türen und Fenster bei warmen Sommertemperaturen offen ließen. Gegen 22.00 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle.
Nachbarn halfen bei der Rettung der Rentner. In dem Heim sind 92 Bewohner untergebracht - teilweise leiden die Senioren an Demenz oder sind auf den Rollstuhl angewiesen. Bei den Toten, sieben Frauen und zwei Männer, handelt es sich nach Berichten des Radiosenders VRT ausschließlich um Bewohner des Heims.
Der belgische Premierminister Herman Van Rompuy sprach am Freitag den Familien der Opfer sein Beileid aus. «Die Bundesregierung und ich teilen den durch das Drama hervorgerufenen Schmerz. Den Familien der Opfer, die bei dem Brand ums Leben gekommen sind, spreche ich mein aufrichtiges Beileid aus. Ich wünsche den Verletzten eine baldige Genesung», hieß es in einer Erklärung.
Fünfzehn Zimmer im zweiten Stock sind noch nicht wieder bewohnbar. Rund 30 an Demenz erkrankte Rentner sollten im Laufe des Freitags in ihre Zimmer begleitet werden. Die Mehrheit der Bewohner, die bei ihren Familien oder in anderen Pflegeheimen Zuflucht fanden, soll bis zum Samstag wieder ihre Zimmer beziehen können.