Neue Töne in der Batteriebranche: Lyten übernimmt Northvolt-Standorte
Das kalifornische Unternehmen Lyten plant, die verbliebenen Standorte des insolventen Batterieherstellers Northvolt zu übernehmen, darunter die in Errichtung befindliche Fabrik in Heide, Schleswig-Holstein. Diese Ankündigung stammt vom Donnerstag, während der finanzielle Rahmen noch unbeantwortet bleibt. Northvolts Insolvenzverwalter Mikael Kubu äußerte, Lyten habe ein attraktives Angebot vorgelegt und sei der geeignete Käufer für die Übernahme der Northvolt-Vermögenswerte. Weitere Details sollen in einer Pressekonferenz in Schweden bekannt gegeben werden. Bereits im vergangenen November hatte sich Lyten ein großes Northvolt-Werk in Kalifornien gesichert und vor einem Monat zusätzlich die Übernahme des Danziger Standorts angekündigt. Der jüngste Deal umfasst nun die Stammfabrik in Skellefteå, das Entwicklungszentrum Northvolt Labs in Västerås sowie die zukünftige Fabrik 'Northvolt Drei' in Heide. Dazu zählen alle geistigen Eigentumsrechte. Der Wert dieser Vermögenswerte wurde zuvor auf fünf Milliarden Dollar geschätzt, und der Betrieb soll in Schweden nach Abschluss der Transaktion wieder aufgenommen werden. Die geplante Fabrik bei Heide verfügt über eine Anfangskapazität von 15 Gigawattstunden, wobei Northvolt und die Bundesregierung an dem bestehenden Förderprogramm festhalten möchten. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sieht den Vorvertrag als optimistische Entwicklung, betont jedoch, dass noch viele Hürden zu überwinden sind. Bis zur finalen Übernahme könnten einige Monate vergehen, während benötigte Genehmigungen in Schweden, Deutschland und der EU eingeholt werden. Northvolt kämpfte zuvor mit finanziellen Schwierigkeiten und musste Mitte März Insolvenz anmelden. Die geplante deutsche Gigafabrik blieb ungewiss. Trotz einer Förderung von 600 Millionen Euro durch die KfW, für die Bund und Land bürgten, stehen nun die finanziellen Angelegenheiten in Frage. Auch neu zugesagte EU-Fördermittel in Höhe von 700 Millionen Euro wurden noch nicht ausgeschüttet. Die gegenwärtige Bundesregierung kritisierte die Entscheidungen der Vorgänger hinsichtlich der Staatsförderung von Northvolt, trotz guten Absichten eine fehlerhafte Investition. Ein von PwC erstelltes Gutachten, Grundlage des Förderentscheids, hatte das Potenzial des Batterieprojekts hoch eingeschätzt, jedoch auch die Abhängigkeit von externen Finanzierungen hervorgehoben.

