Neue Impulse im Hypothekengeschäft: Hoffnung und Risiken für Erstanleger
Der Weg zu den eigenen vier Wänden ist für Erstanleger derzeit steinig, verbunden mit der Notwendigkeit eines hohen Einkommens, einer beträchtlichen Anzahlung und langfristigen Hypotheken von über 35 Jahren. Während Kreditgeber nun Anreize durch höhere Einkommensmultiplikatoren bieten, bleibt die Frage, ob diese Produkte tatsächlich den erhofften Durchbruch bringen werden – oder vielmehr langfristige Herausforderungen bergen.
In letzter Zeit haben mehrere Kreditgeber signalisiert, dass sie Erstanlegern entgegenkommen wollen, indem sie die Einkommensgrenze von typischerweise 4,5 auf bis zu 5,5-fach erhöhen. Nationwide geht sogar noch weiter und bietet Hypotheken mit sechsfacher Einkommensberechnung und bis zu 95 Prozent des Hauswertes an.
Diese verlockenden Angebote werden jedoch durch die strengen Kreditvergabekriterien der Bank of England gebremst. Perioden mit lockereren Kreditbedingungen haben in der Vergangenheit zwar zu steigenden Wohneigentumsquoten geführt, doch seit der Finanzkrise liegt der Fokus auf finanzieller Stabilität – mit strengeren Beschränkungen für höhere Einkommens- und Beleihungsverhältnisse.
Gegenwärtig stoßen Kreditnehmer mit hohen Beleihungswerten und Einkommensverhältnissen an die wirtschaftlichen Grenzen, da die verfügbare Anzahl solcher Hypotheken begrenzt ist und mit höheren Zinssätzen verbunden ist. London bleibt besonders herausgefordert: Hohe Anzahlungshürden, aber niedrige durchschnittliche Beleihungsverhältnisse, da größere Hypotheken unbezahlbar sind.
Auch wenn der Bedarf an diesen neuen Hypothekenprodukten unbestreitbar hoch ist, bleiben die Hürden aus finanzieller Sicht groß. Die Bezahlbarkeit hängt von Zinssätzen, Einkommensverhältnissen und Darlehenslaufzeiten ab – und obwohl längere Laufzeiten wie 40 Jahre populär sind, drücken hohe Zinssätze die Einkommensverhältnisse erheblich.
Im ersten Quartal des Jahres überschritten nur 5 Prozent der Kredite das 4,5-fache des Einkommens. Selbst mit einem Zinssatz von 4,99 Prozent und einer Laufzeit von 40 Jahren würde eine sechsfache Einkommenshypothek 35 Prozent des Bruttoeinkommens kosten – doppelt so viel wie Erstanleger in 2022 zahlten.
Inmitten regulatorischer Beschränkungen und Risiken stellen die aktuellen Angebote von Hypotheken mit hohen Einkommensverhältnissen mehr Hoffnung als Realität dar. Die Entwicklung deutet jedoch auf eine potenzielle Kehrtwende hin, da Kreditgeber auf zukünftig niedrigere Zinssätze hoffen. Einige bieten bereits Angebote unter 4 Prozent an.
Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen zeigen sich Kreditgeber optimistisch, dass jüngere Käufer von künftigem Einkommenswachstum durch beruflichen Aufstieg profitieren könnten, was die anfänglich hohen Einkommensverhältnisse senken würde. Zudem wurden die Auswirkungen der höheren Zinssätze in den letzten zwei Jahren gut abgefedert.
Solange sich die Balance zwischen Wohneigentum und regulatorischen Anforderungen nicht zugunsten ersterer verschiebt, bleibt die Frage offen: Könnten solche Entwicklungen höhere Immobilienpreise fördern und damit zukünftige Generationen belasten?