Neue Ära der Aufrüstung: Nato stellt Weichen für milliardenschwere Investitionen bis 2035
Mit einem bemerkenswerten Entschluss plant die Nato, ihre Verteidigungsausgaben auf ein Niveau zu heben, das seit dem Ende des Kalten Krieges unerreicht ist. Beim Gipfeltreffen in Den Haag vereinbaren die 32 Mitgliederstaaten, ein ambitioniertes Ziel zu verfolgen: Bis zum Jahr 2035 sollen die Investitionen in Rüstung und Infrastruktur erheblich gesteigert werden.
Diese Strategie ist eine direkte Reaktion auf die aktuellen Bedrohungen, die von Russland ausgehen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hebt hervor, dass Deutschland bereit ist, innerhalb der Allianz mehr Verantwortung zu übernehmen.
Die Fortschritte sollen schrittweise erfolgen, wobei die Ausgaben auf 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anwachsen sollen. Mindestens 3,5 Prozent dieses Betrags sind für klassische Militärausgaben reserviert, während der Rest in unterstützende Infrastruktur, wie etwa panzertaugliche Brücken und Bahnstrecken, fließen soll.
Der Gipfel markiert zudem den ersten solchen Anlass seit der Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump, der in seiner zweiten Amtszeit darauf drängt, dass die europäischen Verbündeten ihre militärische Eigenständigkeit verstärken und sich weniger auf die USA verlassen. Währenddessen nimmt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in diesem Jahr nur eine untergeordnete Rolle ein.
Trotz der laufenden Unterstützung vermeidet die Abschlusserklärung – durch den Einfluss der USA – Versprechungen auf weitere substantielle finanzielle Hilfen für die Ukraine im Konflikt mit Russland. Auch eine klare Absichtserklärung zur Nato-Mitgliedschaft der Ukraine bleibt aus.