NATO-Solidarität in Zahlen: 100-Milliarden-Euro-Fonds für die Ukraine
In einer Zeit, in der das Schicksal der Ukraine im Mittelpunkt globaler Aufmerksamkeit steht, bereiten sich die Mitgliedsstaaten des nordatlantischen Bündnisses darauf vor, ihre Unterstützung auf eine finanziell greifbare Ebene zu heben. Länger angekündigte Hilfsmaßnahmen nehmen Gestalt an: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg brachte kürzlich einen Fonds zur Unterstützung der Ukraine aufs Tapet, der mit nicht weniger als 100 Milliarden Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren bestückt sein soll. Eine solide Summe, die die Fähigkeit der Allianz unterstreicht, auf geopolitische Herausforderungen zu reagieren.
Der ausgearbeitete Plan sieht vor, dass alle 32 NATO-Mitgliedsstaaten entsprechend ihres jeweiligen nationalen Einkommens und weiteren Faktoren zu diesem Ukraine-Fonds beitragen. Dies entspräche einer konkreten Anwendung der Lastenteilungsformel der NATO. Mit Blick auf die operative Umsetzung ist beabsichtigt, dass das nordatlantische Bündnis die Zuständigkeit für die Lieferung von Waffen an die Ukraine übernimmt. Eine deutliche Abkehr vom bisherigen Modell, bei dem militärische Hilfe durch die Ukraine Defense Contact Group koordiniert wurde, einer von den USA ins Leben gerufenen Koalition, zu der 56 Länder und die Europäische Union zählen.
Der Vorschlag signalisiert eine wachsende Bereitschaft der US-Verbündeten, mehr Verantwortung zu übernehmen und die Verteidigungsfähigkeiten Europas zu stärken, ohne sich hierbei zu stark auf Washington verlassen zu müssen. Eine Positionierung, die zwar vielversprechend scheint, aber das Wissen um die Dringlichkeit der Lage bestätigt; gute Absichten allein werden für die Rettung der Ukraine nicht genug sein. (eulerpool-AFX)