Mythen entlarvt: Was wirklich zählt in Beziehungen

Psychologin erörtert die Missverständnisse um Streitkultur und Kommunikation in Partnerschaften.
Psychologin Sophie Lauenroth bei einem Vortrag, während sie wichtige Einblicke in die Dynamik von Beziehungen teilt und die Bedeutung von Selbstreflexion und persönlicher Entwicklung betont.

In der modernen Partnerschaft sind die Erwartungen hoch und oft von idealisierten Vorstellungen geprägt. Konflikte werden als bedrohlich empfunden und die Kommunikation soll stets intensiv sein.

Doch die Berliner Psychologin Sophie Lauenroth, bekannt durch ihren Bestseller „Du darfst heilen“, räumt mit diesen weitverbreiteten Beziehungsirrtümern auf und bietet einen erfrischend realistischen Blick auf das, was Beziehungen tatsächlich benötigen, um zu gedeihen.

Gute Kommunikation in einer Beziehung misst sich nicht an der Häufigkeit, sondern an der Qualität und der Fähigkeit, auch in Stille zusammen zu sein.

Die Wahrheit über Konflikte in Beziehungen

Viele Paare glauben, dass eine harmonische Beziehung frei von Streit sein muss. Doch Lauenroth stellt klar, dass Konflikte unvermeidlich sind und sogar gesund sein können.

„Eine Beziehung wird niemals durchgehend harmonisch sein, und das ist auch gut so“, erklärt sie.

Konflikte bieten die Möglichkeit, unterschiedliche Meinungen zu erkunden und können die Beziehung stärken, sofern sie konstruktiv gehandhabt werden.

Es ist eine Gelegenheit, die Perspektive des Partners zu verstehen und die eigene Sichtweise möglicherweise zu erweitern.

Kommunikation – Qualität statt Quantität

Der Drang, ständig zu kommunizieren, kann laut Lauenroth auch schädlich sein.

„Es ist nicht nötig, jedes Thema bis ins kleinste Detail zu besprechen. Manchmal ist es besser, auch einfach zusammen schweigen zu können“, sagt sie.

Die Qualität der Kommunikation ist entscheidender als die Quantität. Es geht darum, echte Verbindungen herzustellen und nicht darum, die Stille um jeden Preis zu vermeiden.

Die Rolle von persönlichen Traumata

Lauenroth betont auch die Bedeutung der persönlichen Vergangenheit und wie frühere Erfahrungen die Art und Weise beeinflussen können, wie Menschen in Beziehungen agieren.

Die Aufarbeitung persönlicher Traumata ist entscheidend für die Gesundheit der Beziehung, da ungelöste Konflikte oft unbewusst in Partnerschaften hineingetragen werden.

Unverarbeitete Traumata können sich in Form von Unsicherheiten, Ängsten und destruktivem Verhalten manifestieren.

„Es ist wichtig, sich dieser Muster bewusst zu werden und daran zu arbeiten, sie zu heilen“, erläutert die Psychologin.

Dieser Prozess ist entscheidend, um in einer Beziehung wirklich präsent und authentisch sein zu können.

Selbstverantwortung statt Abhängigkeit

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Erwartung, dass der Partner alle Bedürfnisse erfüllen soll. Lauenroth warnt davor, den Partner als Quelle des persönlichen Glücks zu sehen:

„Eine gesunde Beziehung beruht auf der Grundlage, dass beide Partner für ihr eigenes Wohlbefinden verantwortlich sind.“

Die Beziehung sollte eine Ergänzung und keine Bedingung für das eigene Glück sein.

Gegenseitiges Verständnis und Respekt

Schließlich hebt Lauenroth die Bedeutung von Respekt und gegenseitigem Verständnis hervor. In einer funktionierenden Partnerschaft geht es nicht darum, sich durchzusetzen oder den anderen zu dominieren, sondern um ein tiefes Verständnis und die Wertschätzung für den anderen.

Zwei Menschen genießen gemeinsam die Stille. Die Qualität der Kommunikation in einer Beziehung misst sich nicht an der Häufigkeit der Gespräche, sondern an der Tiefe und Echtheit des Austauschs.

Dies schafft eine solide Basis für eine dauerhafte und erfüllende Beziehung.

Sophie Lauenroth bietet mit ihrem Ansatz eine wertvolle Perspektive, die dazu beitragen kann, die Realitäten moderner Beziehungen besser zu verstehen und zu navigieren.

Ihre Einsichten fordern Paare heraus, über ihre eigenen Erwartungen nachzudenken und Wege zu finden, ihre Beziehungen auf gesündere und nachhaltigere Weise zu gestalten.

Finanzen / Health
[InvestmentWeek] · 25.04.2024 · 17:00 Uhr
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