Mittelstandsverband unterstützt Bauernproteste – Bundesregierung in der Kritik
Die anhaltenden Bauernproteste bekommen Unterstützung aus unerwarteter Richtung: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) solidarisiert sich mit den Landwirten und ruft zum Zusammenhalt auf. 'Der Mittelstand steht solidarisch zusammen, die Landwirte sind auch Mittelstand', betont Christoph Ahlhaus (CDU), Vorsitzender der BVMW-Bundesgeschäftsführung, in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Laut Ahlhaus betrifft der Protest jedoch weitaus mehr Unternehmen als nur die Landwirte. Die Leistungsträger des Landes würden zunehmend ignoriert und ihre existenziellen Sorgen von der Bundesregierung nicht ernst genommen. Christoph Ahlhaus, ehemaliger Hamburger Bürgermeister, erklärt: 'Die Landwirte sind nur ein Teil des Mittelstands, der sich in einer schwierigen Lage befindet. Die zunehmenden Regulierungen und die hohe Bürokratie belasten den Mittelstand enorm.'
Eine Umfrage des BVMW bestätigt diese Einschätzung. Die Mehrheit der befragten mittelständischen Unternehmer steht nicht mehr hinter den Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP. Das Vertrauen in die Parteien schwindet rapid, nur noch ein gutes Viertel der Befragten unterstützt die Politik der Koalitionsparteien.
Die Bauernproteste, die seit Wochen anhalten, haben somit eine breitere gesellschaftliche Dimension. Der Mittelstand fühlt sich von der Politik nicht ausreichend gehört und kämpft um seine Existenzgrundlage. Der BVMW fordert von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum Mittelstand und konkrete Maßnahmen zur Entlastung. Der Verband gibt zu bedenken, dass die Zukunft des Mittelstands und damit auch eines Großteils der deutschen Wirtschaft auf dem Spiel steht. (eulerpool-AFX)