Mittelstand unter Druck: Fachkräftemangel vor Energiekosten und Bürokratie

Eine jüngste Untersuchung der Heidelberger Druckmaschinen AG unterstreicht die prekäre Lage des deutschen Mittelstandes: Neun von zehn mittelständischen Unternehmen leiden unter einem akuten Fachkräftemangel. Dabei fühlt sich fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) stark bis sehr stark von diesem Zustand betroffen. Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage unter etwa 700 Führungskräften mittelständischer Betriebe.

Wenn mittelständische Unternehmen über ihre derzeitigen Hauptprobleme berichten, so rangiert der Mangel an Arbeits- und Fachkräften mit 50 Prozent an der Spitze der Herausforderungen. Dieses Thema hat mittlerweile auch höhere Relevanz als die ebenfalls spürbaren hohen Energie- und Rohstoffpreise (37 Prozent) sowie die komplexen bürokratischen Lasten (31 Prozent), mit denen sie sich auseinandersetzen müssen.

In der Befragung, die vom F.A.Z.-Institut im Februar durchgeführt wurde, zeigte sich, dass viele Unternehmen im technologischen Fortschritt eine Lösung für den Personalmangel sehen. Insbesondere setzen sie auf die Digitalisierung der Arbeitsabläufe, ein Ansatz, den drei Viertel der befragten Firmen (74 Prozent) verfolgen. Künstliche Intelligenz als Instrument zur Minderung von Engpässen beim Personal wird von zwei Dritteln (67 Prozent) als effektiv eingeschätzt.

Vor allem in der Industrie betrachten Mittelständler die Automatisierung der Produktion als vielversprechende Option, um den Arbeits- und Fachkräftemangel anzugehen – dies äußerten 67 Prozent der Industriefirmen unter den Befragten.

Trotz der offensichtlichen Dringlichkeit digitaler Innovationen sehen 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen die deutsche Wirtschaft ohne fortschrittliche Digitalisierung und Automatisierung nicht als wettbewerbsfähig an. Der aktuelle Stand der Digitalisierung im Wirtschaftskontext wird allerdings von sieben von zehn Befragten als höchstens durchschnittlich bewertet. Zudem erkennen die Unternehmen ein erhebliches Defizit an digitaler Reife innerhalb der eigenen Mauern – lediglich etwas mehr als die Hälfte hält sich hier für fortschrittlich.

Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG, betont den Handlungsbedarf bei kleineren und mittleren Betrieben in puncto Digitalisierung und empfiehlt eine konkrete Strategie für den Einsatz moderner Technologien sowie eine Bildungsinitiative, um die Belegschaft für künftige Herausforderungen zu rüsten. Auch Schulen und Schulungseinrichtungen sind seiner Meinung nach gefragt.

Der FDP-Wirtschaftspolitiker Reinhard Houben konstatiert, dass trotz der Vorteile von Digitalisierung und Automatisierung weitere Maßnahmen notwendig sind, um den heimischen Wohlstand und die globale Konkurrenzfähigkeit zu sichern, wie beispielsweise die Kultivierung einer aufgeschlossenen Einstellung gegenüber Fachkräften aus dem Ausland. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 18.04.2024 · 14:42 Uhr
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