Mexikos Feldzug gegen Games: Eine neue Steuer spaltet die Gemüter

20. Oktober 2025, 09:00 Uhr · Quelle: PixelCritics
Mexikos Feldzug gegen Games: Eine neue Steuer spaltet die Gemüter
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Mexiko debattiert eine Steuer auf gewalttätige Videospiele, um Gewalt zu bekämpfen. Kritiker bezweifeln den Zusammenhang und fürchten höhere Preise für Gamer.

In Mexiko braut sich ein Sturm zusammen, der die dortige Gaming-Landschaft erschüttern könnte. Die Idee einer Sondersteuer auf als gewalttätig eingestufte Videospiele ist der Realität einen entscheidenden Schritt nähergerückt, nachdem die Abgeordnetenkammer des Landes einer solchen Abgabe im Rahmen eines umfassenderen Fiskalpakets zugestimmt hat. Dieser Legislativvorschlag liegt nun dem Senat zur Prüfung vor und schürt damit die Sorge vor steigenden Preisen und einer verschärften regulatorischen Kontrolle in einem der größten Gaming-Märkte Lateinamerikas. Die Würfel sind also gefallen, auch wenn die endgültige Entscheidung noch aussteht.

Der Nährboden für eine umstrittene Entscheidung

Das Land kämpft unbestreitbar mit einer immensen Gewaltrate. Ein Bericht von Human Rights Watch aus dem Jahr 2025 attestiert Mexiko weiterhin „extrem hohe Raten“ bei Tötungsdelikten und anderen Gewaltverbrechen, die zu einem großen Teil auf das Konto von Drogenkartellen gehen. Obwohl die nationale Mordrate zuletzt leicht rückläufig war, deutet ein gleichzeitiger Anstieg gemeldeter Vermisstenfälle darauf hin, dass die wahre Dimension der Gewalt möglicherweise unverändert hoch ist. Während die Verbindung zwischen der Videospielindustrie und realer Gewalt wissenschaftlich mehr als nur zweifelhaft ist, gibt sie doch ein wesentlich leichter zu greifendes legislatives Ziel ab. Genau dieses Ziel ist nun ins Kreuzfeuer des mexikanischen Parlaments geraten.

Mehr als nur eine „Killerspielsteuer“

Am 17. Oktober winkte das Unterhaus die Einführung einer 8-prozentigen Abgabe auf bestimmte Videospiele durch. Pikant ist dabei die Einordnung: Die Maßnahme wurde als Teil von „Gesundheitssteuern“ in den Vorschlag für das Wirtschaftspaket 2026 integriert, Seite an Seite mit höheren Abgaben auf zuckerhaltige Getränke, Tabak und Glücksspiel. Es wäre jedoch zu kurz gegriffen, nur von einer Steuer auf Gewaltdarstellung zu sprechen. Tatsächlich zielt der Vorschlag auf alle Titel ab, die nach dem mexikanischen Äquivalenzsystem mit den Klassifizierungen C (ab 18) und D (ausschließlich für Erwachsene) bewertet sind. Damit gerät ein weites Spektrum an Spielen für ein erwachsenes Publikum ins Visier, weit über das reine Action-Genre hinaus.

Eine Begründung, die Fragen aufwirft

Der ursprüngliche Gesetzesentwurf vom 14. September wurde von einer Präsentation des Finanzministeriums begleitet, die eine bemerkenswerte Behauptung aufstellte. Darin hieß es, „jüngste Studien hätten einen Zusammenhang zwischen der Nutzung gewalttätiger Videospiele und einem höheren Aggressionsniveau bei Jugendlichen sowie negativen sozialen und psychologischen Effekten wie Isolation und Angstzuständen festgestellt“. Brisant an dieser Stelle: Konkrete Studien, die diese weitreichenden Thesen untermauern würden, wurden in der Präsentation mit keiner einzigen Silbe erwähnt. Kritiker sehen darin den Versuch, mit einer populistischen Maßnahme von den wahren, tiefgreifenden Ursachen der gesellschaftlichen Probleme abzulenken und stattdessen ein Medium zu brandmarken.

Der weitere Weg und die offenen Unwägbarkeiten

Die Gesetzesvorlage wandert nun in den Senat, wo in den kommenden Wochen darüber debattiert werden dürfte. Der Kongress der Union hat eine Frist bis zum 15. November, um über das Inkrafttreten der Gesetzgebung zu entscheiden. Völlig unklar bleibt im aktuellen Entwurf, wie genau die Umsetzung aussehen soll. Würde die Abgabe sowohl auf physische als auch auf digitale Verkäufe erhoben? Was ist mit Abonnements, DLCs und anderen Formen von Mikrotransaktionen, die einen immer größeren Teil des Marktes ausmachen? Diese neue Steuer würde sich zudem auf die bereits bestehende Mehrwertsteuer von 16 % aufschlagen. Laut Finanzministerium sollen die Einnahmen dazu dienen, Menschen zu helfen, die unter den angeblich durch Videospiele verursachten negativen Effekten leiden. Für Gamer in Mexiko bleibt es eine Zitterpartie, deren Ausgang die gesamte Branche des Landes nachhaltig prägen wird. Der Ausgang ist ungewiss, doch die Debatte ist eröffnet und wird mit Sicherheit intensiv geführt werden.

Gaming / Mexiko / Videospielsteuer / Gewalt / Lateinamerika
[pixelcritics.com] · 20.10.2025 · 09:00 Uhr
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