Metallpreise im Auftrieb: Sanktionen kurbeln Aluminium und Nickel an

In einer bemerkenswerten Reaktion auf strenge Sanktionen, die von Großbritannien und den USA verhängt wurden, erlebte Aluminium Anfang dieser Woche einen historischen Preisanstieg – den größten Tagesgewinn seit mehr als drei Jahrzehnten. Im Zuge der Strafmaßnahmen, die den Handel mit neuen russischen Metalllieferungen an zwei der weltweit größten Börsen unterbinden, gab es ebenso einen Aufwind für Kupfer- und Nickelpreise. Aluminium, dessen vielfältige Verwendung von Getränkedosen bis zu Flugzeugstrukturen reicht, verzeichnete in einem bemerkenswerten Anstieg zeitweilig einen Preiszuwachs von 9,4 Prozent und notierte zuletzt 3,7 Prozent höher bei einem Stand von 2.586 Dollar pro Tonne. Nickel, das sowohl in der Stahlproduktion als auch bei der Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge eine wichtige Rolle spielt, stieg um 2,7 Prozent. Auslöser dieser Preisbewegungen waren die am Freitag von den britischen und US-Regierungen ausgesprochenen Verboten, neue russische Metalllieferungen an die London Metal Exchange (LME) und die Chicago Mercantile Exchange zu liefern. Bei Kupfer, das dritte Metall, welches von den neuen Sanktionen betroffen ist, war ein moderater Anstieg von 0,4 Prozent zu verzeichnen, was zu einem annähernd 22-Monatshoch von fast 9.500 Dollar pro Tonne führte. Diese Entwicklung spiegelt die Erwartungen eines angespannten Marktes in Folge der Sanktionen wider. Mit nennenswerten Beiträgen zur globalen Metallproduktion – 6 Prozent des Aluminiums, 4 Prozent des Kupfers und 11 Prozent des qualitativ hochwertigen Nickels –, spielt Russland eine bedeutende Rolle im Marktgeschehen. Die London Metal Exchange verkündete am Samstag, dass russische Metalle, die nach dem 13. April produziert werden, nicht länger in ihren Lagereinrichtungen akzeptiert würden. Bereits vor diesem Stichtag produzierte Lieferungen dürfen zwar weiterhin eingelagert werden, jedoch als gesonderte Kategorie gekennzeichnet. Die LME hat bereits mit einem Anstau von russischen Metallvorräten zu kämpfen – insbesondere bei Aluminium, wo über 90 Prozent der Inventare russischer Herkunft sind, was Zweifel an der Repräsentativität der Preisbenchmarks für den weltweiten Markt aufkommen lässt. Tom Mulqueen, Analyst bei Citi, äußerte die Erwartung, dass die Sanktionen zu höheren Preisen für börsengehandelte Metalle führen würden und gleichzeitig zu einem verstärkten Preisnachlass für frisch produziertes russisches Metall. Rusal, der größte Aluminiumproduzent Russlands, betonte in einer Stellungnahme, dass die jüngsten Sanktionen dessen Verkaufsmöglichkeiten nicht beeinträchtigen würden, da eine 'große Nachfrage' nach russischen Metallen weltweit weiterhin bestehe. Laut Nicholas Snowdon, Analyst bei Goldman Sachs, könnten Länder wie China, Indien und die Türkei den Bedarf an russischen Metallen, die von den USA, Großbritannien und anderen westlichen Verbrauchern gemieden werden, auffangen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 15.04.2024 · 15:24 Uhr
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