Merz sieht keine schnellen Erfolge im Ukraine-Konflikt, Nauseda pocht auf stärkere EU-Antwort
Bundeskanzler Friedrich Merz zeigt sich skeptisch in Bezug auf eine rasche Beilegung des Ukraine-Konflikts, trotz des kürzlich geführten Telefonats zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach einem Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda in Vilnius betont Merz, dass der Prozess zur Konfliktlösung gerade erst begonnen habe und womöglich noch viele Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen werde.
Während der Bundeskanzler weiterhin auf einen von Putin abgelehnten Waffenstillstand drängt, macht er klar, dass ein solcher Schritt in beiderseitigem Interesse der transatlantischen Partner liegt. Merz widerspricht der Vorstellung, dass die USA das Engagement in den Verhandlungen verlieren könnten, und hebt hervor, dass sowohl Teile der amerikanischen Regierung als auch des Kongresses eine friedliche Lösung unterstützen.
Das Telefonat zwischen Trump und Putin hat keine zählbaren Fortschritte gebracht, und die in Istanbul begonnenen Gespräche zwischen der Ukraine und Russland sollen vermutlich im Vatikan weitergeführt werden.
Litauens Präsident Nauseda fordert unterdessen eine mutigere Haltung der EU im Umgang mit Moskau und moniert, dass bislang nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden seien. Er spricht sich für umfassendere Sanktionen aus, die auch die Pipeline Nord Stream 2, sämtliche russischen Banken und den Atomkonzern Rosatom ins Visier nehmen sollten. Sein Appell an die EU lautet, eine stärkere Antwort auf die russische Aggression zu finden.