Merz fordert unkomplizierte Zollverhandlungen der EU mit den USA
Bundeskanzler Friedrich Merz hat die EU-Kommission zur Vereinfachung der Zollverhandlungen mit den USA aufgefordert. Auf dem Tag der Industrie in Berlin kritisierte der CDU-Politiker, dass die bisherigen Gespräche 'viel zu kompliziert' angegangen würden. Er betonte, dass die Vereinigten Staaten eher bestrebt seien, Abkommen in nur wenigen großen Industrien zu erreichen.
Merz hob hervor, dass es jetzt essenziell sei, schnelle und gemeinsam abgestimmte Entscheidungen in wichtigen Bereichen wie der Automobilindustrie, Chemie, Pharma und dem Maschinenbau zu treffen. Diese Sektoren seien von entscheidender Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Deshalb sei es von enormer Wichtigkeit, sich auf das 'Wichtigste vom Notwendigen' zu konzentrieren.
Im Hintergrund steht die nahende Frist, an der eine 90-tägige Pause bestimmter US-Zölle endet. Dieses Zeitfenster, das US-Präsident Donald Trump eingeräumt hatte, läuft am 9. Juli ab und soll für Verhandlungen genutzt werden. Merz zeigte sich am Rande des G7-Gipfels optimistisch, dass bis dahin ein Handelspakt mit den USA in bestimmten Schlüsselindustrien erzielt werden könnte.
Schon kurz nach seinem Amtsantritt hatte Trump neue Importzölle auf EU-Waren angekündigt, um das aus seiner Sicht bestehende Handelsungleichgewicht zu korrigieren, weshalb die EU-Kommission ebenso im Zugzwang steht, effektive Lösungen zu finden.